Starker Auftritt für den Mazda3, nicht nur optisch. Allerdings zeigen ausgerechnet die jüngsten Jahrgänge Schwachpunkte, die bei den alten kein Thema sind. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Mazda3 – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Mazda3 (Typ BM)

Bauzeit: 2013 bis 2019
Motoren: 100 PS (1.5) bis 165 PS (2.0)
Preis: ab 8000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2013): Fünf Sterne
Mazda 3 Skyactiv-G 165
Den Mazda 3 BM gibt es als fünftüriges Schrägheck und seit 2014 als Stufenhecklimousine.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Das ist er: 2003 löste der Mazda3 den 323 ab, die dritte Generation startete im Herbst 2013 als fünftüriges Schrägheck. Im Februar 2014 folgte das klassische Stufenheck. Der Fünftürer misst wie der Vorgänger 4,46 Meter; und trotz sechs Zentimeter mehr Radstands bietet er innen nicht mehr Platz. Aufgewertet wurden dagegen die Assistenzsysteme, die Skyactiv-Benziner setzen auf Hubraum statt Turbo.

Stärken

Das kann er: Im dritten Anlauf mausert sich der japanische Golf zu einem attraktiven und durchaus ernstzunehmenden Konkurrenten in der Kompaktklasse. Für Familie und Freizeit bietet er ausreichende Platzverhältnisse, fährt dabei angenehm leise und trinkt bei besonnener Fahrweise nicht zu viel. Speziell der Skyactiv-G 2.0 erweist sich als durchzugsstark und laufruhig. Wer öfter mit mehreren Personen oder viel Gepäck unterwegs ist, sollte lieber zur Variante mit 165 PS greifen, entspannten Sparfüchsen reicht auch der 2.0 mit 120 PS. Von den Diesel empfehlen wir den 2.2 mit 150 PS eher als den 1.5er mit 105 PS.

Probleme

Das macht Ärger: Im Kummerkasten landen kaum Beschwerden, nur das Multimediasystem arbeitet zu langsam, das Laden der Senderliste etwa dauert vielen Besitzern zu lange.

Mazda3 (Typ BL)

Bauzeit: 2009 bis 2013
Motoren: 105 PS (1.6) bis 1260 PS (MPS)
Preis: ab 4200 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): Fünf Sterne
Mazda 3 1.6 MZR High-Line
Den Mazda 3 BL gibt es auch mit längerem Stufenheck, dieser ist hierzulande aber selten.
Bild: Toni Bader
Das ist er: Für einen Kompakten war die zweite Generation des Mazda3 eigentlich schon ein Stück zu groß. Die 2009 eingeführte Golf-Alternative streckt sich über 4,46 Meter, da ist die Mittelklasse nicht mehr weit. Vorbildlich: das serienmäßige ESP. Obwohl der Typ BL nur vier Jahre (bis 2013) angeboten wurde, erhielt er Ende 2011 noch eine überarbeitung, die unter anderem an geänderten Stoßfängern zu erkennen ist.

Stärken

Das kann er: Bereits mit dem 105-PS-Basismotor kann der 3 gefallen. Der 1.6er gibt sich zwar etwas rau, dafür lebhaft. Wer es dann doch etwas eiliger hat, greift zum Zweiliter mit 150 PS. Oder zu einem Diesel. Der von Peugeot zugelieferte 109-PS-Selbstzünder (ab 10/2010: 115 PS) erledigt seinen Job unauffällig gut, die 2,2-Liter-Versionen mit 150 oder sogar 185 PS bringen Spaß und Sparen zusammen. Eher mäßig: Federung und Lenkungsgefühl. Dagegen betont fahraktiv: das Sportmodell 2.3 MZR mit strammen 260 PS.

Probleme

Das macht Ärger: Den AUTO BILD-Dauertest (Heft 39/2011) bestand ein Mazda3 1.6 MZR mit Bravour und der Note 1. Auffällig damals: erste Kantenrostansätze, die aber nicht TÜV-relevant sind. 


TÜV-Urteil

Fahrwerk

Lenkung und Antriebswellen liegen meist deutlich unter dem Fehlerschnitt der Mitstreiter, Rost ist so gut wie nicht vorhanden. Und die Achsaufhängung zeigt erst ab dem 11. Jahr überdurchschnittliche Mängelquoten. Der Typ BM hat jedoch größere Probleme mit Achsfedern und Dämpfung als sein Vorgänger.

Licht

Die Blinker zeigen sich fast mängelfrei, das Abblendlicht liegt zumindest besser als der Durchschnitt. Ansonsten wird die vordere Beleuchtung wohl gern vernachlässigt. Hinten wird es ab der vierten HU duster.

Bremsen

Das überrascht: Nur bei den ersten beiden TÜV-Terminen zeigen sich Fußbremse und Scheiben überdurchschnittlich angegriffen. Bei den älteren Jahrgängen ist alles gut. Die Feststellbremse sowie Bremsleitungen und -schläuche machen nie wirklich Ärger.

Umwelt

Über alle Jahrgänge liegt der Mazda3 in den Prüfpunkten in diesem Kapitel klar unter dem Durchschnitt, hier hat der Gebrauchtkäufer in der Regel nur selten Ausgaben zu befürchten. Weder Ölverlust noch AU oder Auspuffanlage machen beim TÜV Ärger.

Fazut zum Mazda3

Insgesamt ein wirklich gutes Resultat für den Mazda3. Auffällig aber, dass die älteren Modelle (ab dem siebten Jahr) relativ besser abschneiden als die ganz neuen Modelle. Im Bereich Bremse und Fahrwerk treten ausgerechnet bei den ersten beiden HU überdurchschnittlich viele Mängel zu Tage. Ein Ergebnis, das eher ungewöhnlich ist.