Der Juke fällt auf, gefällt deswegen aber nicht jedem. Unpraktisch ist die Coupé́-Linie auch. Daher kommt er im Alltag nicht immer zurecht – leider auch nicht beim TÜV. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Nissan Juke – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 201o bis 2019
Motoren: 94 PS (1.6) bis 218 PS (Nismo RS)
Preis: ab 6500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2011): fünf Sterne

Nissan Juke
Der Look des Juke polarisiert – entweder man liebt ihn oder man hasst ihn.
Bild: Werk

Das ist er: Anders als andere. Sein Look polarisiert, entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Dazwischen gibt's nichts. Ein kompaktes SUV-Coupé́ (Länge 4,13 Meter) für all jene, denen ein BMW X4 zu teuer und ein Opel Mokka zu langweilig ist. Seine Abmessungen machen ihn zum perfekten Metropolenflitzer, die hohe Sitzposition soll für ein gutes Sicherheitsgefühl sorgen. Die nach hinten abfallende Dachlinie des 2+2-Sitzers sorgt für wenig Platz in Fond und Kofferraum. Seine Ausstattung ist, wie bei den meisten Japanern, üppig. Die Motoren reichen vom 94-PS-Benziner bis zum 218 PS starken Nismo RS. Ein poltriger 110-PS-Diesel ist ebenfalls erhältlich.

Nissan Juke: Stärken

Das kann er: Sportlich unterwegs sein, der Juke ist überraschend fahraktiv. Die Federung gibt sich eher straff, Unebenheiten werden direkt und hart an die Insassen weitergereicht. Die Karosserieform sorgt für ein eingeschränktes Raumgefühl und bei den frühen Modellen für einen winzigen Kofferraum von gerade mal 251 Litern. Damit ist er kein Partner für die Langstrecke. Und musste sich bei AUTO BILD schon herbe Kritik gefallen lassen: "Eng, hart und unkomfortabel." Für den schrägen Nissan spricht dagegen sein Fahrspaßpotenzial. Nach dem Facelift passen immerhin 100 Liter mehr ins Heck. Zur Auswahl stehen Vorderrad- und Allradantrieb. Passend zu den Motoren von 94 bis 218 PS punktet der Juke mit sportlichem Handling, direkter Lenkung und präziser Schaltung.

Nissan Juke: Probleme

Das macht Ärger: Gar nicht so wenig. Defekte Abgasanlagen und die teilweise miese Lackqualität sind ein Thema beim Juke. Probleme mit der Elektronik sowie auf Garantie gewechselte Steuergeräte wurden bekannt. Defekte Treibstoff- und Ladedrucksensoren des 1,6-Liter-Turbos sorgten für einen Rückruf. Die Startprobleme und ausgehende Motoren waren damit behoben.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der Juke ist ein harter Kerl, in jeder Beziehung. Das Fahrwerk fährt auf Verschleiß. Besonders die Achsaufhängungen und Lenkgelenke der älteren Jahrgänge leiden darunter, Federn und Dämpfer weniger. Vorbildlich: Antriebswellen und Lenkung.

Licht

Und wieder das leidige Nissan-Lichtproblem: Der TÜV moniert neben dem Rücklicht vor allem die Frontbeleuchtung aller Jahrgänge. Unauffällig: Blinker/Warnblinker.

Bremsen

Der Juke mag's sportlich. Bremsschläuche und -leitungen bleiben davon unbeeindruckt. Die Bremsscheiben geben den Prüfern nicht überdurchschnittlich oft Anlass, Kreuzchen zu machen. Ausnahme: die Neunjährigen. Die Feststellbremse macht durchweg Probleme, die Fußbremse liegt auf Durchschnittsniveau.

Umwelt

In diesem Kapitel ist Schluss mit Polarisieren. Die Öko-Bilanz des Juke ist kein Grund, vor Freude zu tanzen. Übermäßiger Ölverlust an Motor und Getriebe bei den Drei- bis Siebenjährigen. Schwach: Motormanagement/AU sowie die Abgasanlage. 0,0 gibt's für Letztere nur bei der ersten HU.

Fazit zum Nissan Juke

Man mag ihn oder mag ihn nicht. Die Prüfer lassen sich nicht von der Optik leiten, sondern reden Klartext: Ölverlust, verschlissene Gelenke der Achsaufhängung und Lenkung, mangelhafte Feststellbremse stehen auf der Liste. Obwohl der Juke unterdurchschnittliche Laufleistungen hat, sind Exemplare mit erheblichen Mängeln überdurchschnittlich oft vertreten.