Jazz gilt als revolutionärer Musikstil. Der gleichlautende Honda hat sich eher einen Namen als praktischer und unkomplizierter Kleinwagen für jede Tonart gemacht.

Honda Jazz III

Bauzeit: 2015 bis 2019
Motoren: 102 PS (1.3) bis 130 PS (1.5)
Preis: ab 11.860 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2015): fünf Sterne

Gegenüber dem Vorgänger ist die dritte Generation des Honda Jazz um 9,5 cm länger.

Das ist er: Pfiffig konstruiert für viel Platz an Bord. Passagiere haben hinten nun mehr Beinfreiheit. Seine Fläche nutzt der Jazz dank van artiger Karosserie und "Magic Seats" gut aus, so heißt die variabel klappbare Rückbank. Das Cockpit ist ansehnlich gestaltet und ordentlich verarbeitet. Das serienmäßige City-Notbremssystem sorgt für Sicherheit. Der 1,3-Liter mit 102 PS und der 1,5-Liter mit 130 PS arbeiten ohne Turboaufladung. Gegen Aufpreis gibt es ein stufenloses CVT-Getriebe – komfortabel, aber wegen des typischen verzögerten Ansprechverhaltens nicht uneingeschränkt zu empfehlen. Diesel gehören nicht zum Programm.

Stärken und Probleme

Das kann er: Den mobilen Alltag flexibel gestalten, von Elterntaxi bis Sperrgut an Bord geht dank der faltbaren Rücksitzbank alles. Die Motoren sind typische Honda Aggregate: feiner Motorenbau, wach und lebhaft. Der Jazz III fährt sich erwachsener als seine Vorgänger, entspannter vor allem auf Lang strecken. Allerdings federt er immer noch etwas sperrig.
Das macht Ärger: Nach wie vor wenig. Die Bremsen an der Hinterachse können schon mal Sorgen bereiten, indem sie festgammeln. Rückrufe betrafen fehlerhafte Airbags und Gurtbandsensoren. Der ADAC meldet Starterbatterie und Zündkerzen als Pannenursachen.

Honda Jazz II (GE)

Bauzeit: 2008 bis 2014
Motoren: 90 PS (1.2) bis 100 PS (1.4)
Preis: ab 3700 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): fünf Sterne

2011 wurde die zweite Generation überarbeitet.

Das ist er: Ein Stadtflitzer, nun mehr 3,90 Meter lang. Dabei bietet der Jazz reichlich Platz, auch dank der im Fahrzeugboden versenkbaren variablen Rückbank. Der geräumige Kofferraum fasst bis zu 1384 Liter. Um all das zu ermöglichen, wanderte der Benzintank unter den Fahrersitz, der deshalb relativ hoch platziert ist.

Stärken und Probleme

Das kann er: Sicher durch die City wuseln, ESP ist serienmäßig an Bord. Die beiden VTEC-Aggregate mit 90 (1,2 Liter) und 100 PS (1,4 Liter) brauchen Honda typisch Drehzahlen, bei niedrigen Touren fühlen sie sich etwas schlapp an. Seit dem Facelift 2011 steht auch ein Mildhybrid mit 88PS Benziner und 14-PS-E-Motor zur Wahl. Das Modell schaffte im AUTO BILD Test einen recht ordentlichen Verbrauch von 5,7 Litern.
Das macht Ärger: Wenig, jedoch war Honda vom weltweiten Problem mit dem Airbag-Zulieferer Takata betroffen. Dazu gab es einige Rückrufe wegen defekter Airbag Gasgeneratoren und Softwarefehler im Getriebesteuergerät. Gelegentlich zickt die Fernlichtumschaltung. Im Mittelfeld liegt der Jazz in der ADAC Pannenstatistik.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Mit einem Tusch startet dieses Kapitel: Für Achsaufhängungen, Federn und Dämpfer beider Generationen vergeben die Prüfer sehr gute Noten. Der Jazz III liefert auch bei der Lenkung perfekt ab, der Vorgänger liegt bei den Lenkgelenken meist etwas besser als der Durchschnitt. Rost findet sich an den 13-Jährigen.

Licht

Der Jazz III geht in allen Kategorien mit leuchtendem Beispiel voran. Bei seinem Vorgänger nimmt die Fehlerzahl zu, unter dem Strich sieht es aber nicht allzu düster aus. Vor allem die 13-Jährigen patzen bei Abblend- und Rücklicht. Top: die Blinker.

Bremsen

Das schwächste Kapitel des Jazz. Für die Misstöne sorgen vor allem marode Bremsscheiben der älteren Jazz-Generation. Vorbildlich dagegen: Bremsschläuche und -leitungen beider Generationen. Wirkungstechnisch wird die Fußbremse dem Jazz II bei der Prüfung schon mal zum Verhängnis.

Umwelt

So geht Öko: Note 1. Ölverlust und marode Auspuffanlagen machen dem Jazz kaum zu schaffen. Bei der AU schlägt er sich um Längen besser als der Durchschnitt.

Fazit

von

AUTO BILD
Der Honda Jazz ist ein Improvisationstalent. Obwohl eigentlich Kleinwagen, bewegt er sich dank seines pfiffigen Raumkonzepts auf Kompaktklasseniveau. Beim TÜV liegt die Zahl der mängelfreien Exemplare durchweg über dem Klassenschnitt. Verschlissene Bremsscheiben sind allerdings nicht der Hit. Auch monieren die Prüfer schon mal Lichtmängel sowie Rost am älteren Jazz.