Seitdem Citroën dem C1 mit Drillings-Genen zuletzt keine weitere Neuwagenzukunft mehr gab, schlägt sich der Kleine beim TÜV weiterhin wacker bis wackelig.

Citroën C1 (II)

Bauzeit: 2014 bis 2022
Motoren: 69 PS (VTi 68) bis 82 PS (PureTech 82)
Preis: ab 5300 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2014): vier Sterne
Citroën C1 PureTech 82
Im April 2018 wurde die zweite Generation überarbeitet.
Bild: Toni Bader
Das ist er: Abgesehen vom Design und Branding ein fast identischer technischer Drilling mit Toyota Aygo und dem Peugeot-107-Nachfolger 108. Signifikant länger wurde er nicht, dafür optisch attraktiver. Zwei Dreizylinder-Benziner sind die einzigen Aggregate. Mit dem Facelift 2018 fiel der stärkere 1,2-Liter (82 PS) aus dem Programm, während der schwächere Einliter-Motor von Toyota leicht überarbeitet wurde.

Stärken und Probleme

Das kann er: Preislich überzeugen. Auch ist sein Komfort gegenüber dem Vorgänger gestiegen, wie die weich gepolsterten Sitze beweisen. Immer an Bord sind sechs Airbags und ESP. Etwas verspielt: das neue Cockpitdesign mit Rundtacho, der nicht so leicht abzulesen ist. In der Airscape-Variante kommt Cabrio-Feeling auf, deren Stoffverdeck lässt sich fast bis zur C-Säule wegfalten. Das automatisierte Schaltgetriebe Efficient Tronic schaltet ruckelig und ist somit nicht zu empfehlen.
Das macht Ärger: Der ADAC meldet wenig Pannen. Viel Kurzstrecke lässt aber die Starterbatterie ermatten. 2016 gab es einen Rückruf: Modelle aus dem Herbst 2014 liefen mit einem unterdimensionierten Lenksäulenschaft vom Band – Bruchgefahr. 2019 rief Citroën den C1 wegen Undichtigkeit des Kraftstofftanks in die Werkstätten.

Citroën C1 (I)

Bauzeit: 2005 bis 2014
Motoren: 54 PS (55 HDi) bis 68 PS (1.0)
Preis: ab 1300 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2005): vier Sterne
Citroën C1 1.0
Der C1 ist zu 90 Prozent baugleich mit dem Toyota Aygo und dem Peugeot 107.
Bild: Martin Meiners
Das ist er: Der 3,44-Meter-Zwerg ist fast baugleich mit Toyota Aygo und Peugeot 107. Der Benzinmotor kam vom Kleinwagenexperten Daihatsu, der Diesel von PSA, entwickelt hat Toyota. Klein: der Kofferraum (140 Liter). Die schwarze Stoßleiste fiel beim kleinen Facelift 2008 weg, ESP war ab 2009 verfügbar. Die größere Aufwertung 2012 brachte Chromzierrat, Tagfahrlicht und Verbesserungen im Innenraum

Stärken und Probleme

Das kann er: Mit Preis und Unterhaltskosten überzeugen. Die lauten Motoren verbrauchen wenig: Der bis 2009 angebotene Diesel nimmt bei zurückhaltender Fahrweise weniger als vier Liter. Typisches Stadtauto, bei dem der mäßige Geradeauslauf nicht sonderlich stört. Die Servolenkung kostete Aufpreis.
Das macht Ärger: Die Verarbeitungsqualität der frühen Modelle schwankt stark. Probleme machen schnell verschleißende Kupplungen, undichte Wasserpumpen, beim Diesel die Injektoren. Zudem defekte Anlasser und hakende Schlösser; verzogene Türdichtungen und schlecht schließende Ausstellfenster lassen Feuchtigkeit rein. Rückruf 2019 wegen sich lösender Ausstellfenster hinten.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Dieses Kapitel meistert der C1 ohne große Probleme. Die Kritik an den Achsaufhängungen übersteigt zu keiner Zeit den Durchschnittswert. Federn und Dämpfer präsentieren sich bis ins Alter so solide wie Antriebswellen und Lenkung. Rost kommt vereinzelt bei älteren C1 vor.

Licht

Verstelltes Abblendlicht und fehlerhafte Rückleuchten lassen die Prüfer in allen Jahren zum Rotstift greifen. Weniger desaströs bei beiden Modellen: die vordere Beleuchtung sowie die Blinkanlage.

Bremsen

Die Funktion der Fußbremse liegt in allen Baujahren leicht über dem Durchschnitt – mit einem Ausreißer: Bei den 13-Jährigen schnellt die Mangelquote in die Höhe. Die Bremsscheiben verschleißen bei allen über die Maßen, die Bremsleitungen besonders beim älteren C1. Top: die Bremsschläuche.


Umwelt

Nach einer tadellosen ersten HU fällt der C1 mit maroden Auspuffanlagen auf. Auch die Motoren beider Modelle punkten mit wenig [Link auf Container 42579]Ölverlust. Die AU kann jedoch beide Modelle ab der 3. HU ins Straucheln bringen

Fazit

von

AUTO BILD
Citroëns C1 zählt zu den minimalistischen Helden der Großstadt. Und doch fährt der Franzose serienmäßig mit ESP und sechs Airbags vor. Kaufinteressenten sollten vor allem die vom TÜV aufgedeckten Schwachstellen in den Fokus nehmen. Bremsscheiben und -leitungen des älteren C1 sind allzu anfällig. Der Nachfolger steht ab der zweiten HU mit verrosteten Auspuffanlagen auf der Negativliste.