Die dritte Generation des Citroën C3 strahlt im neuen Look und steht beim TÜV besser da als der marode Vorgänger. Eine technische Revolution blieb aber aus. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Citroën C3 (III)

Bauzeit: seit 2017
Motoren: 68 PS (1.2) bis 110 PS (1.2)
Preis: ab 9750 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2017): vier Sterne

Der dritte C3 ist sehr individuell konfigurierbar und in 97 Farbkombinationen erhältlich.

Das ist er: Nicht mehr weiblichsoft, stattdessen jetzt mit Unisex-Look und -Image. Die runde Silhouette ist der C3 los, aber noch von echter Kastenform entfernt. Vom großen Bruder C4 Cactus erbte er die optionalen seitlichen Luftpolster namens Airbumps. Mit dem Facelift 2021 wurden diese sowie die Frontschürze leicht überarbeitet. Den Antrieb übernehmen 1,2- Liter-Dreizylinder-Benziner mit 68, 82 oder 110 PS. Die Selbstzünder haben vier Töpfe, die 75, 99 (jeweils als 1,6-Liter) oder 102 PS (1,5-Liter) mobilisieren.

Stärken und Probleme

Das kann er: Hinreichend viel Platz bieten und die Chose flott voranbringen. Wegen der nach hinten abfallenden Dachpartie wird es für die Köpfe großer Menschen im Fond eng. Das Fahrwerk erledigt die meisten Aufgaben gelassenkomfortabel und federt verbindlich, aber nicht hart. Die Franzosen verzichten im Falle des C3 auf eine sportliche Auslegung – und das passt gut zu diesem Modell.
Das macht Ärger: Viel Hartplastik innen ist das Ergebnis von Einsparbemühungen. Diverse Rückrufe, unter anderem wegen erhöhter NOx-Werte, Problemen mit dem Partikelfilter, abfallender Klimakompressoren sowie wegen fehlender Ballastvorrichtungen im Heckbereich, was die Fahrstabilität beeinträchtigte.

Citroën C3 (II)

Bauzeit: 2009 bis 2016
Motoren: 60 PS (1.1) bis 120 PS (VTi 120)
Preis: ab 2.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): vier Sterne

Die zweite Genration des C3 erhielt 2013 ihr Facelift.

Das ist er: Gewachsen, nur noch mit fünf Türen erhältlich – und damit fast schon eine Art Mikrovan. Auf der Rückbank ist nun deutlich mehr Platz, während der Kofferraum mit 300 Litern nahezu unverändert groß blieb. Die Servolenkung arbeitet jetzt elektrisch statt hydraulisch. Neue Motoren brachte das Facelift im Jahr 2013, dazu LED-Tagfahrlicht und andere Rückleuchten.

Stärken und Probleme

Das kann der: Dem Fahrer dank leicht erhöhter Sitzposition eine gute Aussicht auf das Geschehen bieten. Das eher weich abgestimmte Fahrwerk ermöglicht entspanntes Gleiten. Wer regelmäßig größere Distanzen zu überwinden hat, nimmt einen der großen, laufruhigen HDi-Diesel. Sie haben genug Kraft und ermöglichen Sparkünstlern Verbräuche von unter vier Litern.
Das macht Ärger: Trotz qualitativer Verbesserungen kommen aus dem Kundenkreis Klagen über zu hohe Kühlmitteltemperatur und Schäden an Motorsteuergerät und Zylinderkopfdichtung. Einige Rückrufe gibt es, darunter wegen eines fehlerhaften Bauteils im ABS-/ESP-Hydrauliksystem und herabfallender Heckklappen.

Citroën C3 (I)

Bauzeit: 20002 bis 2009
Motoren: 60 PS (1.1) bis 109 PS (1.6 HDi)
Preis: ab 900 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2002): vier Sterne

Seit 2002 gibt es den ersten C3, seit 2003 gibt es den C3 Pluriel, der als Cabrio genutzt werden kann.

Das ist er: Kugelrunder Nachfolger des Saxo, deutlich größer, gehobene Sitzposition. Fünftürig, genügend Platz für vier Insassen und 305 Liter Gepäck. Die lausige Verarbeitung bremst jedoch den Spaß.

Stärken und Probleme

Das kann er: Ein Mix aus Komfort und Sport. Die Benziner schlagen sich recht wacker. Fast schon sportlich: der laufruhige und durchzugsstarke 109-PS-HDi. Ab 2005 mit Rußfilter.
Das macht Ärger: Defekte Zündspulen, Einspritzdüsen und klemmende Automatikgetriebe. Kummer bereiten auch die Zylinderkopfdichtungen der ersten Generation, vereinzelt Elektrik und leckendes Öl, dazu die Turbolader des 1.6 HDi.

TÜV-Urteil
 

Fahrwerk

Erst das Gute: Achsaufhängungen, Antriebswellen und Lenkung sind in beiden Generationen unauffällig bis durchschnittlich. Weniger gut sind die vielen gebrochenen Federn und defekten Dämpfer der zweiten Generation. Dessen Lenkgelenke stellen eine weitere deutliche Schwachstelle dar, die der Nachfolger in diesem Maße bislang nicht zeigt.

Licht

Unabhängig vom Alter liegen die Werte im roten bis tiefroten Bereich. Einzig die Siebenjährigen haben durchschnittlich zuverlässige Blinker, ansonsten sieht es übel aus. Nach elf oder mehr Jahren sind die Mängelquoten von Abblendlicht und der hinteren Beleuchtung sogar zweistellig.

Bremsen

Eines der besseren Kapitel: Sowohl Fuß- als auch Feststellbremse zeigen keine gravierenden Auffälligkeiten. Richtig gut sind Bremsleitungen und -schläuche. Der Scheibenverschleiß ist beim neueren C3 höher.

Umwelt

Hier droht Ärger: Nach elf Jahren suppt häufig Öl aus Motor oder Getriebe. Zudem rosten die Abgasanlagen ab dem fünften Jahr viel zu oft weg. Die Quote nicht bestandener AUs ist noch vertretbar.

Fazit

von

AUTO BILD
Mit der dritten Generation des C3 hat Citroën einige Schwachstellen behoben. Dafür färbt sich die Tabelle für ihn an anderer Stelle rot: Zu viele verschlissene Bremsscheiben, rostende Auspuffe und Lichtmängel machen die TÜV-Prüfung zu einer aufregenden Sache. Noch kritischer sieht es für den Vorgänger aus: Bei den Elfjährigen bekommt jeder dritte Wagen wegen erheblicher Mängel keine Plakette.