Klasse Einstand für den Porsche Macan: Das SUV gibt beim TÜV ein sehr gutes Bild ab. Doch die durchgängig kraftvollen Aggregate machen auch Probleme. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Porsche Macan – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: seit 2014
Motoren: 245 PS (Macan) bis 440 PS (Turbo/GTS)
Preis: ab 35.000 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2014): 5 Sterne
Porsche Macan GTS
Der Macan GTS bietet Fahrleistungen und Handling wie bei einem Sportwagen, trotz SUV-typisch hohem Gewicht.
Bild: Toni Bader

Das ist er: Der sportlich vielleicht attraktivste Leckerbissen in der Klasse der mittelgroßen SUV. Porsche wollte 2014 mit einem kompakteren SUV-Modell an den Erfolg des Cayenne anknüpfen. Ergebnis ist der 4,70 Meter lange Macan auf Basis des Audi Q5. Der verkaufte sich rasch besser als erwartet. Unter der Haube stehen Vier- und Sechszylinder zur Wahl, den Diesel (V6, 211 bis 258 PS) nahm der Hersteller Anfang 2018 vom Markt.
Seitdem gibt es nur noch Benziner, Porsche übernahm die Hybridversion des Konzernvetters Audi Q5 nicht. Zeitweise verkaufte sich der Macan besser als Porsches Klassiker 911. Allradantrieb ist ebenso Standard wie das Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe PDK. Gefertigt wird der Macan im Porsche-Werk Leipzig.

Porsche Macan: Stärken

Das kann er: Fahren wie ein echter Porsche – trotz der SUV-Proportionen. Schon mit dem Vierzylinder (245 oder 252 PS) oder dem Diesel kommen seine sportlichen Gene zum Vorschein. Porsche hat dafür an Bremsen, Fahrwerk und Lenkung reichlich Feinabstimmung geleistet. Das vom Cayenne entliehene Allradsystem macht dem Macan Beine: Bei ausreichend Traktion gibt es die Antriebskraft vor allem an die Hinterachse weiter. In der Topversion (bis Mitte 2021: Turbo, danach GTS) geht es in deutlich unter fünf Sekunden auf 100 Sachen und weiter bis auf mindestens 270 km/h. Die optionale Luftfederung sorgt für zusätzlichen Komfort. Mit 2,4 Tonnen Anhängelast und gutem Raumangebot meistert der Macan zudem Alltagsjobs souverän.

Porsche Macan: Schwächen

Das macht Ärger: Es kann zu brummenden und teilweise ausfallenden Kompressoren der Luftfederung kommen. Große Rückrufe gab es wegen unerlaubter Abschalteinrichtungen (Diesel-Abgasskandal) und 2020 wegen Brandgefahr infolge auslaufenden Kraftstoffs am Vorlaufstutzen.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Hier ist viel zu viel Platz für die wenigen Mängel. In den Kategorien Achsaufhängungen, Federn und Stoßdämpfer sowie Lenkgelenke sind Probleme die absolute Ausnahme. Komplett fehlerlos geben sich die Antriebswellen und die Lenkanlage. Auch Rost ist nicht ansatzweise zu finden.

Licht

Das kann sich ebenfalls sehen lassen: Mängel an der Beleuchtung des Macan kommen vor, jedoch seltener bis viel seltener als im Klassendurchschnitt. Die Blinkanlage präsentiert sich in aller Regel vorbildlich.

Bremsen

Wie gut, wenn derart sportliche Fahrzeuge auch eine fest und stets verlässlich zupackende Bremsanlage haben. Beim Macan stehen in den allermeisten Kategorien nur Mängelquoten von 0,0 zu Buche. Allenfalls fallen verschlissene Bremsscheiben auf, aber weit seltener als im Durchschnitt.

Umwelt

Jetzt müssen sie bei Porsche einmal stark sein: Sowohl drei- als auch fünfjährige Exemplare bilden überdurchschnittlich häufig eine Ölpfütze unter dem Motor oder dem Antrieb. Die Abgasuntersuchung meistert der Macan dagegen in aller Regel; auch Auspuffrost ist eine seltene Ausnahme.

Fazit zum Porsche Macan

Fast durchgängig Grüne Welle für den Macan an den TÜV-Standorten: Dieses SUV gibt sich trotz starker Motoren und hoher Belastungen keine Blöße. Ein Grund dafür ist sicher seine solide technische Basis, die er sich mit dem beim TÜV ebenfalls sehr gut abschneidenden Audi Q5 teilt. Das Thema Ölverlust sollten Macan-Interessenten allerdings vor dem Kauf im Blick haben.