Wer einen Suzuki Jimny möchte, sollte sich in der Stadt genutzte Exemplare ansehen – die sind meist besser in Schuss als von Jägern, Förstern und Landwirten ernsthaft im Gelände genutzte Modelle. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Suzuki Jimny (FJ) – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 1998 bis 2018
Motoren: 65 PS (1.5 DDiS) bis 86 PS (1.4)
Preis: ab 4500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest): nicht getestet
Den seit 1998 erhältlichen Jimny gibt es in einer geschlossenen Variante und als Cabrio.
Das ist er: Der Jimmy FJ ist immer noch ein cooler Typ, auch wenn er im direkten Vergleich mit seinem Nachfolger ins Alter gekommen ist. Mit Allradantrieb und kurzem Radstand wühlt er sich fast überall durch. Luxus ist nicht sein Ding, die Ausstattung eher karg. Nur um das obligatorische ESP kam der Kleine nach dem Auslaufen der Ausnahmegenehmigung Ende 2014 nicht mehr herum.
Knapp auch das Platzangebot: Nimmt vorn ein normal gewachsener Mensch Platz, tendiert der Knieraum vor der Rückbank gen null. Am häufigsten ist der geschlossene Dreitürer zu finden, die ausschließlich benzinbetriebene Cabrioversion wird seltener angeboten. 2012 gab es ein Facelift, 2018 kam der Nachfolger.

Suzuki Jimny (FJ): Stärken

Das kann er: Eigentlich will er nicht auf Asphalt, Gelände ist sein Ding! Dank zuschaltbarem Vorderradantrieb, Reduktionsgetriebe, geringem Gewicht und knappen Überhängen macht ihm offroad so schnell keiner was vor. Den Benzinern mangelt es an Drehmoment, besser schlägt sich der ab 2004 bis 2012 von Renault zugelieferte 1,5-Liter-Diesel (65 oder 86 PS). Zum Schluss gab es nur den 1,3-Liter-Benziner mit 84 PS, Fünfgangschaltung oder Automatik. Langstrecken zählen nicht zu Jimnys Stärken: Der Lärmpegel ist hoch, die Federung hart, der Sitzkomfort dürftig.

Suzuki Jimny (FJ): Schwächen

Das macht Ärger: Die Ursachen für schlackernde Lenkräder sind vielfältig: Sie können von simplen Radunwuchten über ausgeschlagene Radaufhängungen bis zu verschlissenen Lenkgetrieben reichen. Radlagerschäden sorgen häufig für Unmut, besonders in den Baujahren 2003 bis 2006, genauso wie verschlissene Kupplungen. Darüber hinaus gibt es Einzelfälle wie etwa Turboladerschäden am Diesel. Auch defekte Verteilergetriebe und abgerissene Schaltgestänge machen Jimny-Fahrern Ärger, und die in Spanien gebauten Cabrios sollen rasant rosten.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

An den Antriebswellen finden die Prüfer oft defekte Manschetten und Kreuzgelen­ke, auch die Lenkanlage ist auffällig. Die Federn und Dämpfer werden bis zur dritten HU überdurchschnittlich oft beanstandet, Rost wird ab dem neunten Jahr zum The­ma.

Licht

Ausgefallene Rückleuchten sind ein Hin­weis auf unaufmerksame Fahrzeugbe­sitzer. Bei der fünften HU tritt der Mangel wieder seltener auf.

Bremsen

Wirkung und Gleichmäßigkeit der Fuß­bremse sind deutlich schlechter als bei anderen Autos – auch die Handbremse und die Bremsscheiben machen oft Ärger; ab dem fünften Jahr klettern die Mängelquoten der Bremsleitungen weit über den Durch­schnitt. Nur die Bremsschläuche sind zu­meist unauffällig.

Umwelt

Hier ist der Jimny ein Musterschüler: Mo­tor und Getriebe verlieren deutlich weniger Öl als der Durchschnitt aller Autos. Gut, wenn man im Gelände unterwegs ist! Auch die AU birgt kaum Probleme, und die Aus­puffanlage überzeugt mit Standfestigkeit.

Fazit zum Suzuki Jimny

Die Kilometer-­Laufleistungen sind meist eher gering, der Jimny wird deutlich we­niger bewegt als ein Durchschnittsauto. Dafür sind Antriebswellen, Fahrwerk, Bremsen und Bremsleitungen oft in ei­nem zu schlechten Zustand. Gelände­fahrten könnten eine Ursache dafür sein. Also besser ein Auto aus städtischer Umwelt wählen.