Das kompakte Japan-SUV Suzuki Vitara ist bei der Hauptuntersuchung eine Lichtgestalt. Nur in Sachen Beleuchtung strahlt er nicht. Doch dies ist zumindest meist kostengünstig und schnell behoben. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Suzuki Vitara – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2015 bis heute
Motoren: 112 PS (1.0) bis 140 PS (1.4 Boosterjet)
Preis: ab 11.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2015): 5 Sterne
Suzuki Vitara 1.4 S
Der Vitara wühlt sich mit gesperrtem Allradantrieb auch durch leichtes Gelände.
Bild: Sven Krieger

Das ist er: 4,17 Meter lang und passgenau für die beliebteste SUV-Klasse. Suzuki betont, dass der Vitara nicht verwandt ist mit dem bis 2015 gebauten Grand Vitara. Seine Stärken: gutes Raumangebot, ausreichend Kopffreiheit auf der Rückbank dank des recht hohen Dachs. Dahinter warten 375 Liter Kofferraum auf Ladung, umgeklappt bei fensterhoher Beladung bis zu 1120 Liter. Sieben Airbags sind Serie, moderne Assistenzsysteme jedoch an bestimmte Ausstattungsversionen gebunden und – skurril – an den Allradantrieb. Auch das unbedingt empfehlenswerte LED-Licht gibt es nur mit der teuersten Ausführung Comfort+. Ein weiterer Schwachpunkt: die etwas pappige Verarbeitung.

Suzuki Vitara: Stärken

Das kann er: Locker (auch mal offroad) vier Erwachsene kutschieren, die sich weder vorn noch hinten beengt fühlen. Die Motorisierung teilen sich ein Einliter-Dreizylinder und ein 1,4-Liter mit vier Töpfen, auch mit Allrad oder Automatik, der Einliter sogar mit beidem. Der 1,6-Liter sowie der Diesel flogen bei der großen Modellpflege Ende 2018 aus dem Sortiment.

Suzuki Vitara: Schwächen

Das macht Ärger: Nach 100.000 Kilometern im Dauertest gab es wegen eines Liegenbleibers nur die Note 3–, ein Turboschlauch war auf der Autobahn abgerutscht. Und bereits bei Kilometerstand 19.786 war eines der hinteren Radlager durch. Bei der Zerlegung zum Schluss tauchte noch Rost an der Heckklappe auf. Ansonsten waren die Kollegen aber voll des Lobes über den kompakten Vitara, der trotz Automatik in 8,8 Sekunden auf Tempo 100 sprintete – 1,5 Sekunden schneller, als es ihm das Werk zutraut. Zwei Rückrufe: Bei Exemplaren von Produktionsstart bis September 2016 benötigte die Motorkontrollleuchte ein Update; zwischen Oktober und November 2015 waren falsche Schrauben an der Hinterachse verwendet worden, die sich deshalb lösen konnte.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Japanische Autos sind meist robust, da macht der Vitara keine Ausnahme. Achsaufhängung und Antriebswellen zeigen sich makellos. Rost? Was ist das? Mängel an den Radaufhängungen sowie deren Federn und Dämpfern kommen marginal vor. Das Mängelaufkommen an Lenkanlage und Lenkgelenken liegt mit 0,1 Prozent nur marginal über dem Durchschnitt von null.

Licht

Der Vitara fährt nicht als leuchtendes Beispiel vor. Scheinwerfer und Rückleuchten kassieren zu viele Beanstandungen, wenig Mängel am Abblendlicht. Gut: die Blinker. (Mehr zum Suzuki Vitara:alle Generationen, News und Videos)

Bremsen

Da gibt es wenig zu meckern. An Wirkung und Gleichmäßigkeit der Feststellbremse haben die Prüfer nichts auszusetzen. Auch die Fußbremse fällt kaum unangenehm auf. Bremsleitungen und -schläuche sind top. Die Mängelrügen der Bremsscheiben liegen weit unter der durchschnittlichen Quote. Macht unterm Strich ein "Sehr gut"!

Umwelt

Auch in dieser Kategorie präsentiert sich der Vitara überwiegend vital. Kaum Beanstandungen bei der AU, gar keine an den Abgasanlagen. Beim Ölverlust nehmen die Mängel etwas zu, schrammen aber unterhalb des Durchschnitts entlang.

Fazit zum Suzuki Vitara

Der Vitara glänzt mit einer nahezu weißen Weste. Für ein paar Flecken sorgt beim TÜV die mängelträchtige Beleuchtung. Ansonsten gibt es kaum etwas an dem gelände-light-tauglichen Kompakt-SUV zu kritteln. Erwartungsgemäß: Die Anzahl der beanstandungsfreien Vitara liegt über dem Schnitt, die mit erheblichen Mängeln darunter.