Venga ist spanisch und heißt “Komm schon!“ Macht er doch gern! Der kleine Van ist ein zuverlässiger Kumpel im Alltag und zeigt sich bei der HU meist problemlos. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Kia Venga (Typ YN) – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2010 bis 2019
Motoren: 90 PS (1.4 CVVT) bis 128 PS (1.6 CRDi)
Preis: ab 4000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2010): fünf Sterne
Kia Venga
Der Venga ist der erste Minivan der Marke.
Bild: Werk
Das ist er: Ein Familienmitglied der Kleinwagen aus der Gattung der Vans: pfiffig und flexibel und etwas vom SUV-Trend ausgebremst. Dabei besitzt der Venga viele Talente. Bei 4,07 Meter Länge und 1,60 Meter Höhe finden selbst (Klein-)Familien im Venga einen zuverlässigen Partner, wenn auch keinen perfekten. Kias praktischer Alltagsfreund zeigt sich nämlich eher sorglos zusammengesteckt, im AUTO BILD-Dauertest nervten zahlreiche Knister- und Klappergeräusche. Mit dem optionalen Reisepaket wird der Venga dafür dann so richtig wandlungsfähig. Die Lehne des Beifahrersitzes lässt sich komplett flachlegen, und unter dem Sitzpolster steckt eine Schublade. Sechs Airbags und natürlich ESP kümmern sich um die Sicherheit.

Stärken

Das kann er: Herzensbrecher spielen, wenn man mit ihm entspannt durch die Stadt gondelt. Auf Landstraße oder Autobahn dagegen fallen das zu hart abgestimmte Fahrwerk und die gefühllose E-Lenkung unangenehm auf. Auch die Motoren gehören nicht gerade zu den Stärken des Venga. Die beiden Benziner laufen nur in niedrigen Drehzahlen leise, geizen dort aber mit Durchzugskraft. Auf der Autobahn fehlt ihnen der sechste Gang. Die beiden Diesel haben ihn zwar, man merkt ihnen aber die Mühe an, die beachtliche Stirnfläche durch den Wind zu zerren. Mit einem Verkaufsanteil von weniger als 20 Prozent sind sie zudem selten.

Probleme

Das macht Ärger: Einen Rückruf gab es 2010. Die vorderen Gurte konnten durch die scharfkantige Sitzschiene beschädigt werden, eine neue Abdeckung sollte Abhilfe bringen. Im AUTO BILD-Dauertest über 100.000 Kilometer ging dagegen nichts schief, abgesehen vom lächerlichen Defekt einer Lampe in einem Nebelscheinwerfer. Allerdings genehmigte sich der 1,4-Liter-Basisbenziner ganz und gar nicht rühmliche neun Liter.

TÜV-Urteil
 
Fahrwerk

Rost kommt erfreulicherweise nicht vor, die Antriebswellen präsentieren sich tadellos. Die Achsaufhängung und die Lenkanlage liegen unter dem Mängelschnitt. ABER: Ab der dritten HU häufen sich die Probleme mit den Lenkgelenken. Federn und Dämpfer schwächeln arg ab der zweiten HU.

Licht

Die schlechtesten Noten kassiert der Venga beim zweiten und dritten TÜV-Termin – für Defekte an Abblendlicht und hinterer Beleuchtung. Blinker und Frontbeleuchtung zicken bei den Fünfjährigen.

Bremsen

Auch in dieser Kategorie schneiden die Jahrgänge unterschiedlich ab. Die Funktion der Fuß- und Feststellbremse bleibt in allen Jahrgängen unter dem Schnitt. Mangelhafte Bremsscheiben werden ab der dritten HU zu oft moniert, die Bremsleitungen ab der vierten.

Umwelt

Bravo, Venga! Die Auspuffanlage des Korea-Vans kassiert quer durch alle Modelljahrgänge eine Eins. Auch bei AU und Ölverlust liegt der Venga mit seiner Fehlerhäufigkeit unter dem Durchschnitt der sonstigen TÜV-Prüflinge.

Fazit zum Kia Venga

Hoch, geräumig, praktisch - drei Attribute, die für den Koreaner sprechen. Dazu kommt Zuverlässigkeit, denn auch sein Auftritt beim TÜV ist erfreulich. Top ist die Auspuffanlage, solide sind Bremsfunktion und Achsaufhängung. Die Lenkgelenke aber werden zum ernsten Schwachpunkt ab der dritten HU. Diese sollte man neben Federn/Dämpfern und Beleuchtung im Blick haben.