Kleider machen Autos: Der Q3 kommt mit mehr Schick und Technik als sein Bruder VW Tiguan. Haltbarkeit gibt’s obendrauf, sie macht ihn zum langlebigen Begleiter. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Audi Q3 (F3)

Bauzeit: seit 2018
Motoren: 150 PS (2.0 TDI) bis 400 PS (RS Q3)
Preis: ab 20.000 Euro
Nur 310 Liter passen normal in den Q3, mit umgeklappter Bank bis zu 1110 Liter.
Das ist er: Nahezu der Alte, aber etwas größer und schwerer. Nun auf einer Nasenlänge mit dem Tiguan II. Ein Jahr nach dem Kompakt-SUV kam die Sportback-Version als SUV-Coupé. Die sieht gedrungener aus, hat aber innen fast ebenso viel Platz. Nur bei umgeklappter Rückbank fällt der Kofferraum um 100 Liter kleiner aus. Etwa ein Viertel des Q3-Bestands sind Sportback. Motoren: Nur der jeweils kleinste Benziner und Diesel (beide 150 PS) sind mit Frontantrieb erhältlich, diese Versionen machen aber rund zwei Drittel des Bestands aus.

Stärken und Probleme

Das kann er: Dem Tiguan erneut die Show stehlen. Und zwar nicht nur äußerlich: Das serienmäßige Digitalcockpit sucht auch heute noch seinesgleichen. Und der Kofferraum fasst deutlich mehr als der des Vorgängers. Es gibt seit 2021 auch einen Hybridantrieb mit 245 System-PS. Den kauft man sich aber nicht, um zu sparen – er verbraucht im Alltag fast neun Liter.
Das macht Ärger: Nicht allzu viel, die Baureihe ist ja noch jung. Rückrufe: Gefahr von Spannungsrissen in der Heckscheibe, lose Motorabdeckung und Bremspedalplatte (nur Automatik), mangelhafte Schalttafel des Beifahrerairbags sowie eine fehlerhafte Batteriesicherung der Hybridversion.

Audi Q3 (8U)

Bauzeit: 2011 bis 2018
Motoren: 120 PS (2.0 TDI) BIS 367 PS (RS Q3)
Preis: ab 12.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2011): 5 Sterne
Das ist er: Der VW Tiguan in edel. Audi brachte den Kompakt-SUV vier Jahre nach dem Wolfsburger Schwesterschiff; für rund 5000 Euro mehr (jeweils Grundpreis) gab's ein schickeres Blechkleid, höherwertige Materialien im Innenraum und natürlich vier Ringe im Grill. Und etwas weniger Platz, vor allem im Fond. Auch der Kofferraum fällt kleiner aus. Vorn dagegen thronen auch Große wie die Könige.

Stärken oder Probleme

Das kann er: Dem Namen Audi Ehre machen: Verarbeitung spitze, Straßenlage tadellos. Mit Vorder- oder Allradantrieb, im Bestand sind etwas mehr Fronttriebler. Das Motorenbüfett des VW-Konzerns ist üppig. Der kleinste Turbobenziner mit 125 PS verbraucht im Alltag ca. sieben Liter. Die Q3-Mehrheit hat Selbstzünder unter der Haube. Der beliebte 2.0-Turbodiesel ist in der kleinsten Leistungsstufe mit 120 PS am sparsamsten: rund 6,1 Liter.
Das macht Ärger: Im AUTO BILD-Dauertest erlitt ein Q3 mit Siebengang-S-tronic Getriebeschaden: Note 4–. Zudem fiel der Ladeluftkühler aus und es klapperte im Innenraum. Rückrufe: zickende Bremslichter und Beifahrer-Airbagmodule, diverse Softwareupdates.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der Q3 ist ein großer Wurf, das zeigt schon das Fahrwerk. Fast alle Baugruppen sind besser als der HU-Durchschnitt. Nur Dämpfer und Federn älterer Q3 fallen mitunter doppelt so häufig negativ auf wie die Gesamtheit der HU-Kandidaten.

Licht

Das serienmäßige Xenonlicht des Q3 hinterlässt einen blendenden Eindruck. Mit dem LED-Licht der Baureihe F3 ist es nicht anders. Einzige Ausnahme: Fünfjährige Q3 haben ein winziges bisschen häufiger defekte Warnblinker als der HU-Schnitt.

Bremsen

Auch die Bremsen des Q3 geben kaum Anlass zur Beanstandung. Umso auffälliger sind die Bremsscheiben: Sie sind weit häufiger verschlissen als im Gesamtschnitt. Sogar das neue Modell ist geringfügig häufiger auffällig.

Umwelt

Eitel Sonnenschein auch in diesem Kapitel: Undichtigkeiten gibt es am Q3 bisher fast gar keine, weder am Motor noch am Getriebe oder Auspuff. Bemerkenswert, wie gut selbst frühe Exemplare abschneiden. Und die HU besteht der Kompakt-SUV von Audi mit durchschnittlich guten Noten.

Fazit

von

AUTO BILD
Wer sich fragt, wofür das Q bei Audi steht, der hat jetzt die Antwort: Qualität. Der Q3 jedenfalls leistet sich so gut wie keine Schwächen. Mehr als drei Viertel der ältesten Exemplare absolvierten im vergangenen Jahr die HU mängelfrei, im Durchschnitt schaffen das weniger als zwei Drittel. Was verdient nähere Prüfung? Eigentlich nur Bremsscheiben, Achsfedern und Dämpfer.