Die größten Pfunde des Dacia Duster sind Preis und Wertstabilität. Teuer machen den beliebten SUV dann aber die Folgekosten, denn seine TÜV-Bilanz ist dürftig. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Dacia Duster 1. Generation – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2010 bis 2018
Motoren: 86 PS (dCi) bis 125 PS (TCe)
Preis: ab 4600 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2011): 3 Sterne

Dacia Duster TCe 125
Unterm Blech des Dacia Duster steckt der alte Renault Clio von 1998.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Das ist er: Der Kostnix unter den SUV. Auch der Wertverlust des Duster hält sich auf niedrigem Niveau. So ist es oft günstiger, einen Neuen zu kaufen. Unter dem Blech steckt der alte Renault Clio von 1998, dessen Fahrwerk mit dem deutlich schwereren Duster an seine Grenzen gerät. Viel Auto fürs Geld lautet die Devise, seit dem Facelift 2014 sind endlich auch ESP und vier Airbags serienmäßig.

Dacia Duster 1. Generation: Stärken

Das kann er: Optisch hochwertiger wirken. Auch das Platzangebot überzeugt und reicht in die Mittelklasse, nur die mickrigen Sitze erinnern an die Kleinwagenabstammung. Die Einrichtung ist schlicht, aber nicht ohne Charme. Das Fahrwerk bietet umso mehr Komfort, je schlechter die Straße wird. Kurviges Terrain und die Autobahn sind aber nicht seine Domäne aufgrund  schwacher Dämpfung, schwammiger Lenkung und unbestimmtem Geradeauslauf. Gut: die Geländetauglichkeit. Es gibt den Duster front- oder allradgetrieben, mit diversen Benzinern, Dieseln und in einer Autogasversion.

Dacia Duster 1. Generation: Probleme

Das macht Ärger: 2011 schickte AUTO BILD einen 1.5 dCi 110 4WD Prestige in den Dauertest. Der Duster war zunächst recht beliebt – bis das Getriebe nach 33.413 Kilometern schlappmachte. Eine kaputte Tankanzeige, ein wackliges Fahrersitzgestell und ein defekter Kupplungsnehmerzylinder kosteten den Dacia weitere Sympathiepunkte. Den Härtetest bestand der Rumänen-SUV am Ende gerade noch mit der Note 4. Leser klagen im Kummerkasten vor allem über Rost an Oberflächen und Ölverlust, besonders am dCiDiesel mit 110 PS. Turbolader und Einspritzpumpe sind anfällig. Beschwerden gibt es auch über Ausdünstungen der Kunststoffe bei massiver Sonneneinstrahlung. Und die Benziner ruckeln öfter – aufgrund von Schäden an Zündkerzen und Motorsteuerung. Rückrufe betrafen fehlerhafte Airbags und den Ausfall der Start-Stopp-Funktion.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Rost ist kein Problem beim Duster. Die Antriebswellen bleiben ebenso unauffällig – mit kleinem Ausreißer der ältesten Exemplare. Federn und Dämpfer überschreiten den Mängelschnitt kaum. Darüber hinaus legen die Fehler erheblich zu: Das betrifft Achsaufhängung und Lenkung.

Licht

Hier gibt's nur einen Lichtblick im Duster-Nebel: Die Blinker, sie machen im Vergleich zum Klassenschnitt keinen Ärger. Ansonsten geben die Scheinwerfer, deren Einstellung sowie die Rückleuchten den Prüfern reichlich Anlass, Auffälligkeiten zu notieren.

Bremsen

Hauptsächlich für rote Zahlen in diesem Kapitel sorgt die Wirkung der Fußbremse in allen Baujahren. Die Bremsscheiben bleiben meist unter dem Schnitt. Leitungen und Schläuche halten bis ins Alter.

Umwelt

Die Abgasuntersuchung stellt für alle Jahrgänge eine Hürde dar. Ölverlust kommt bis zur dritten HU verstärkt vor. Die Auspuffanlage ist ein Sorgenthema ab dem ersten Prüftermin und liefert die schlechtesten Werte bei den Sechs- bis Neunjährigen.

Fazit zum Dacia Duster

Der Preis ist verlockend. Doch der sympathisch-sparsame Kompakt-SUV hat eine Schattenseite. Die wird deutlich bei der HU. Bereits der erste Prüftermin fördert doppelt so viele Exemplare mit erheblichen Mängeln zutage wie üblich. Ein Blick ins Diagramm zeigt, dass sich die Alarmfarbe Rot durch fast alle Disziplinen zieht. Daher Augen auf beim Gebrauchtkauf und auf eine frische Plakette achten.