Der Porsche Cayenne hat Pfeffer unter der Haube. Zudem bietet der SUV-Gigant viel Platz. Doch trotz guter Pflege sind nicht alle Zutaten fehlerfrei. Achtung, Ölverlust! Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Porsche Cayenne – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2010 bis 2017
Motoren: 239 PS (V6 TDI) bis 570 PS (Turbo S)
Preis: ab 18.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2017): fünf Sterne
Beim TÜV gibt das Oberklasse-SUV Porsche Cayenne insgesamt wenig Anlass zur Klage.
Das ist er: Unter den XL-SUVs ist keiner aktiver und fahrfreudiger. Lenkung, Bremse, Fahrwerk – da ist die Porsche-DNA nicht zu verleugnen. Passend dazu: der Vorwärtsdrang – abgesehen vom Einstiegsdiesel mit 239 oder 245 PS (und gut zwei Tonnen Leergewicht). Sonst helfen bis zu 570 PS (V8 mit Biturbo) beim Vorwärtsstürmen. Der technische Aufwand hinter dem agilen Charakter ist enorm: Aktives Fahrwerk, aufwendige Bremsen, stämmige Fahrwerkskomponenten in Verbindung mit gigantischen Reifen summieren sich zu einem Paket, das sorgfältige Wartung erfordert. Zum Thema Alltag: Der Wagen ist unübersichtlich, dafür riesig im Innenraum. Der Kofferraum fasst bis zu 1780 Liter – und das bei einem Porsche!  

Porsche Cayenne: Stärken

Das kann er: Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn – ein SUV mit über 250 km/h Spitze, kein Problem. Die V8-Typen knacken alle diese Marke. Das lebhafte Fahrverhalten ist sämtlichen Cayenne gemein, so helfen unter anderem Torque Vectoring und eine variable Kraftverteilung beim Tanz durch die Kurven. Naturgemäß rauscht entsprechend viel Sprit durch die Brennräume – einen Turbo S fährt man im Alltag kaum mit einem Verbrauch unter 15 Litern. Wer es effizienter mag: Mit dem Facelift hat Porsche das Hybridmodell Cayenne S E-Hybrid eingeführt. Hier hilft ein 72 kW starker E-Motor dem V6.

Porsche Cayenne: Schwächen

Das macht Ärger: Hohes Gewicht und dynamische Fahrer fordern die Bremse. Sind Scheiben oder Beläge am Limit, wird es teuer. Erst recht mit der optionalen Keramikbremsanlage: Allein der Satz Scheiben kostet fünfstellig! Sonst: Benziner-V6 haben gelegentlich Probleme mit gelängten Steuerketten, bedingt durch defekte Kettenspanner. Sofern im Auto eingebaut, sollte unbedingt die Luftfederung auf einwandfreie Funktion geprüft werden. Kaputte Bälge oder Kompressoren gehen stets ins Geld.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Als Kurventänzer nutzt der Cayenne eine ordentliche Portion Technik: Luftfederung, variable Stoßdämpfung, adaptive Differenziale. Die komplexe Radführung macht beim TÜV-Termin wenig Probleme, noch weniger die Lenkanlage, auch wenn sie 0,1 Prozentpunkte über dem (sehr niedrigen) Durchschnitt liegt.

Licht

Das SUV hat nicht ganz billige Xenonlampen und LED-Technik – gut, dass die Mängelquote der Beleuchtung unter dem Schnitt liegt: Note 1 von der ersten bis zur dritten HU. (Mehr zum Porsche Cayenne: alle Generationen, News und Videos)

Bremsen

In dieser Kategorie bleibt der Cayenne unauffällig, das gilt für Bremsbauteile und Funktion der Fußbremse. Bei der zweiten HU monieren die Prüfer die Feststellbremse des Dicken etwas über dem Schnitt.

Umwelt

Hier gibt's die Rote Karte für Ölverlust. Gekleckere an Getriebe, Motorblock und Allradsystem findet sich schon beim ersten TÜV-Termin – doppelt so häufig wie der Klassenschnitt. Bei der dritten HU sogar dreimal öfter. Die haltbaren Auspuffanlagen zeigen keine gravierenden Auffälligkeiten.

Fazit zum Porsche Cayenne

Dass ein Porsche Cayenne nicht die beste Öko-Bilanz hat, ist klar. Dass er aber im Umweltkapitel derart patzt, sollte nicht sein. Tipp für Gebrauchtkäufer: Dichtigkeit von Motor und Getriebe checken. Und Modelle mit Keramikbremse ignorieren (teuer im Unterhalt!). Ansonsten genießt das stabile SUV die Porsche-Fahrer-typische Pflege und schneidet beim TÜV solide ab.