Technik aus dem VW-Regal, Design aus Spanien, gebaut in Tschechien: Mit dieser Kombination fährt man im Tiguan-Konzernbruder Seat Ateca meist sorgenfrei zur Prüfung. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Seat Ateca – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: seit 2016
Motoren: 115 PS (1.0 TSI, 1.6 TDI) bis 300 PS (2.0 TSI)
Preis: ab 15.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2016): 5 Sterne 
Da geht ordentlich was rein: Der Seat Ateca schluckt bei umgeklappter Rückbank bis zu 1604 Liter.

Das ist er: An dieser Stelle von einem Spanier zu schreiben, würde der Sache nicht ganz gerecht. Zwar sitzt Seat bekanntlich in Barcelona, der Hauptstadt Kataloniens. Die Technik jedoch stammt aus dem großen VW-Regal, und gebaut wird der Ateca von Skoda in Tschechien im Werk Kvasiny, gemeinsam mit Karoq und Kodiaq. Weil Seat 2016 Neuland mit einem eigenen SUV mit dem Seat-Logo im Grill betrat, darf das Ganze als Experiment gesehen werden – das durchweg geglückt ist: Er sieht gut aus, hat eine angenehme Größe und ein überraschend großzügiges Platzangebot.
Einige Motoren sind auch mit Siebengang-DSG und dem Allradantrieb 4Drive lieferbar. Im Sommer 2020 gab es ein Facelift, das brachte ein paar Designretuschen, Voll-LED-Scheinwerfer serienmäßig, mehr Sicherheits-Assistenten und ein überarbeitetes Infotainmentsystem mit 9,2-Zoll-Display, das auf "hola" hört, also spanisch für "hallo".

Seat Ateca: Stärken

Das kann er: Die Vorteile des Aufbaus als SUV bieten: Die erhöhte Sitzposition und die gute Übersicht kommen seit Jahren und auch heute noch gut an im Markt. Eine seiner Stärken ist die einfache Bedienung. In Fahrt ist er handlich und agil. Als Motoren sind bekannte VW-Aggregate erhältlich: der TDI mit 1,6 oder 2,0 Litern sowie der TSI von 115 PS bis zu lebensfrohen 300 PS in der Cupra-Version. Als goldene Mitte empfiehlt sich der kernige 1.4-TSI-Benziner mit 150 PS, der auch nicht zu viel Sprit verbraucht.

Seat Ateca: Schwächen

Das macht Ärger: Nicht viel. Im AUTO BILD-Dauertest kam der Ateca auf die Note 1. Erwähnenswerte Rückrufe gab es wegen Problemen mit der E-Parkbremse (2018), 2020 wegen der fehlerhaften Programmierung des Lichtsteuergeräts sowie zuletzt wegen einer sich lösenden Bremspedalplatte an Automatik-Fahrzeugen (2021).

TÜV-Urteil

Fahrwerk

In diesem Kapitel finden sich vor allem Mängelquoten von 0,0 – ein hervorragendes Ergebnis. Achsaufhängungen sowie Federn, Dämpfer und Antriebswellen sind quasi komplett unauffällig. Gleiches gilt für die Lenkgelenke und Rost. Einen Ausreißer verzeichnen die Prüfer: die Lenkanlage, die bei der ersten Vorführung bei 0,1% bemängelt wird.

Licht

Hier geht es nicht ganz so fehlerfrei zu, jedoch landet der Seat Ateca auch in diesem Abschnitt in den meisten Fällen weit unter den Durchschnittswerten. Allenfalls arbeiten Blinker und Warnblinker auf etwa durchschnittlichem Niveau. Insgesamt strahlt der Seat ziemlich hell.

Bremsen

Für ein so wuchtiges Fahrzeug nicht ungewöhnlich sind vereinzelte Mängel der Funktion der Fußbremse und verschlissene Bremsscheiben. Die Feststellbremse, Bremsleitungen und -schläuche sind dagegen absolut mängelfrei.

Umwelt

Fünfjährige Exemplare kommen hier und da mal mit mangelhaftem Auspuff zur HU, ansonsten steht der Seat Ateca auch hier besser da als der Durchschnitt.

Fazit zum Seat Ateca

Stimmiges Gesamtpaket: Der Ateca ist mit Blick auf seine insgesamt niedrige Mängelquote bei den TÜV-Untersuchungen ein echtes Qualitätsprodukt aus der Mitte Europas. Auch die weichen Faktoren stimmen: Er ist ein sehr angenehm zu fahrendes und leicht bedienbares Auto, das trotz kompakter Außenabmessungen innen genug Raum bietet.