Wer SUV fahren will, aber keinen Wert auf engen Werkstattkontakt legt, fährt Toyota RAV4. Die vierte Generation kommt beim TÜV-Prüfer super an. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Toyota RAV4 (vierte Generation) – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2013 bis 2018
Motoren: 124 PS (2.0 D-4D) bis 197 PS (2.5 Hybrid)
Preis: ab 12.900 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2013): 5 Sterne
Toyota RAV4
Selbst hohe Kilometerstände müssen nicht abschrecken, denn der RAV4 bietet auch dann hohe Zuverlässigkeit.
Bild: Toni Bader

Das ist er: Von den Verkaufszahlen her der unbeliebteste RAV4 ever. Die vierte Generation schwächelte beim Absatz. In puncto Zuverlässigkeit ist der Hochsitz zwar ein typischer Toyota. Diskussionswürdiges Außendesign, altmodische Tasten- und Schalterlandschaften im Cockpit sowie die Reduzierung der Dieselvarianten kamen bei den Kunden nicht gut an. Gut für Hobby und Caravan: Der RAV4 hat eine Anhängelast von bis zu zwei Tonnen (Hybrid: 1650 kg). Anfang 2016 gab es eine Modellpflege und nur noch einen Diesel, von BMW. Der 143 PS starke Euro-6-Selbstzünder ist zwar sparsam, aber nur mit Schaltgetriebe und Frontantrieb erhältlich.

Toyota RAV4 (vierte Generation): Stärken

Das kann er: Mehr Platz und Komfort bieten. Zehn Zentimeter länger und mit einer deutlich weniger stolprigen Federung ausgerüstet, ist kommodes Reisen für vier Erwachsene nun möglich. Es gibt ihn mit Front- oder Allradantrieb und ab dem Facelift 2016 auch als sparsamen Hybrid. Außerdem standen bis 2016 zwei Benziner und zwei Dieselaggregate zur Wahl. Die Verarbeitung ist Toyota-typisch solide, und bereits die Serienausstattung fällt ziemlich üppig aus.

Toyota RAV4 (vierte Generation): Schwächen

Das macht Ärger: Vereinzelt Klagen über undichte Differenziale und Probleme mit dem Drehmomentwandler. Ansonsten sind RAV4-Besitzer überaus zufrieden.

Toyota RAV4 (dritte Generation) – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2006 bis 2013
Motoren: 136 PS (2.2 D) bis 177 PS (2.2 D)
Preis: ab 4500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2006): 4 Sterne
Toyota RAV4 2.2l D-4D
Mit der dritten Generation war der RAV4 erstmals ausschließlich als Fünftürer erhältlich.
Bild: Toni Bader

Das ist er: Endlich erwachsen. Das verrät aber auch die Waage: Die zeigt immerhin sechs Zentner Zusatzspeck im Vergleich zum Vorgänger an. Anfangs gab es ihn bei uns nur mit Allradantrieb. Zur Sicherheitsausstattung zählen ESP sowie neun Airbags. Außerdem serienmäßig: Klima und schlüsselloser Zugang. Ab der Modellpflege (2009) war der RAV4 auch mit reinem Frontantrieb erhältlich.

Toyota RAV4 (dritte Generation): Stärken

Das kann er: Zwei Tonnen an den Haken nehmen. Aufgrund der gewachsenen Dimensionen ist das Fahrgefühl aber nicht so unbeschwert wie beim Vorgänger, die Federung gibt sich unnötig straff. Dafür stimmt das Platzangebot, auch hinten auf der klapp- und verschiebbaren Sitzbank.

Toyota RAV4 (dritte Generation): Schwächen

Das macht Ärger: Wegen der sehr hohen Ersatzteilpreise machen die Leser ab und an ihrem Unmut Luft, auch wegen verrußter Abgasrückführungen der Diesel. Rückrufe gab es wegen einer defekten Kabelverbindung zwischen Lenkrad und Fahrzeug. Sie könnte ein Versagen des Airbags nach sich ziehen. Weitere Rückrufe betrafen lose Spurstangen der Hinterachse und die Gurte der Rückbank, die bei einem Aufprall vom Sitzrahmen beschädigt werden könnten. 

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Hier offenbart sich die solide Konstruktion des RAV4: Mängel an der Radaufhängung muss der TÜV nur in Ausnahmefällen notieren; gebrochene Federn sind bei beiden Modellen sehr selten. Generation  drei könnte man allenfalls die ab dem elften Jahr ansteigende Quote ausgeschlagener Lenkgelenke vorwerfen. Antriebswellen hingegen sind komplett unauffällig, und auch Rost ist nur selten zu finden.

Licht

Der Jüngere hat etwas zu oft Probleme mit den Scheinwerfern, der Ältere eher mit den Rückleuchten. Blinker und Lichteinstellung geben aber kaum Anlass zur Klage. (Mehr zum Toyota RAV4: alle Generationen, News und Videos)

Bremsen

Die Feststellbremse ist gewissermaßen die Achillesferse des RAV4, die der acht- bis elfjährigen werden etwa doppelt so oft wie der Durchschnitt bemängelt, die von Nummer vier schon bei der ersten HU. An den Bremsleitungen und –schläuchen werden die Prüfer hingegen nur selten fündig, die Scheiben sind guter Durchschnitt, und die Wirkung der Fußbremse ist vorbildlich.

Umwelt

Toyota weiß, wie man Motoren dauerhaft dicht bekommt, Ölverlust kommt selten vor. Auch die Abgasanlagen sind haltbar und eine erfolgreiche AU kaum je ein Problem.

Fazit zum Toyota RAV4

Auch der RAV4 trägt zur Legende vom unzerstörbaren Toyota bei, allenfalls die einstellungssensible und deshalb oft einseitig wirkende Feststellbremse wirft einen Schatten auf die sonst makellose TÜV-Bilanz. Insgesamt schneiden beide Baureihen mit weniger Mängeln als der Schnitt ab.