So wendig wie ein Fiesta, aber viel geräumiger und praktischer: Das ist Fords kleiner Van B-Max mit seinen Schiebetüren. Aber stimmt auch die Qualität?

Ford B-Max

Bauzeit: 2012 bis 2017
Motoren: 75 PS (1.4) bis 140 PS (1.0 EcoBoost)
Preis: ab 5500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): fünf Sterne
Dank der fehlenden B-Säule können Passagiere bequem in den B-Max einsteigen.
Das ist er: Ein Minivan mit interessanten Details. Dazu zählen vor allem die Schiebetüren, die – zusammen mit der eingesparten B-Säule – den vier Meter kurzen Ford als Einkaufskutsche so ungemein praktisch machen. Sind Vorder- und Schiebetür geöffnet, gähnt ein 1,50 Meter breites Portal. Noch ein Vorteil gegenüber dem Fiesta, auf dessen Plattform der B-Max steht: Der Einstieg ist höher. Auch das Sicherheitsniveau ist hoch. Der Ford hat sieben Airbags, davon einer für die Knie. Im Crashtest gab's die volle Punktzahl, fünf Sterne.

Stärken und Probleme

Das kann er: Sich glaubhaft als historischer Kompromiss zwischen Kleinwagen, Familientransporter und Reisewagen ausgeben. Mit Kompromissen: Auf nur 318 Litern das Gepäck für vier Personen unterzubringen, ist schon eine Aufgabe. Wer aber nicht reist, sondern einkauft, schätzt die Vielseitigkeit des B-Max: Sind Rückbank und Beifahrersitz umgeklappt, passt bis zu 2,35 Meter langes Gepäck hinein. Die Mehrheit der angebotenen B-Max treibt der "Internationale Motor des Jahres 2012" an, der 1,0-Liter-EcoBoost-Dreizylinder. Vier Leistungsstufen (100-140 PS) gibt es, die zweite mit 120 PS ist am sparsamsten: Rund sechs Liter sind im Alltag möglich. Für Vielfahrer bietet sich der größere von zwei Dieseln (75 u. 95 PS) an, er begnügt sich im Realverbrauch mit rund 5,3 Litern. Fünfgang-Handschaltung ist Serie, Automatik ist im Markt eher selten zu finden.
Das macht Ärger: Laut ADAC versagt die Starterbatterie relativ häufig. Insgesamt liegt der B-Max dort im Mittelfeld. Rückrufe betrafen 2013 einen verstopften Schlauchanschluss im Ansaugmodul des 1.0 EcoBoost und 2017 ein defektes Nockenwellenrad im kleinen Diesel.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Antriebswellen und Lenkanlage des B-Max zeigen wenig Schwächen. Auch Rost ist für den Ford bisher überhaupt kein Thema. Aber: Die Lenkgelenke der mehr als sieben Jahre alten Autos verschleißen überdurchschnittlich und werden bei der HU moniert.

Licht

Keine Kleinigkeit: Das Licht des B-Max wird vom TÜV oft beanstandet. Und das betrifft sowohl vordere als auch hintere Beleuchtung. Solide zeigt sich die Einstellung des Abblendlichts, auch die Blinker und Warnblinker sind meist Durchschnitt oder besser.

Bremsen

Hier ist beim B-Max alles grün. Bremsschläuche und -leitungen sind regelmäßig in gutem Zustand, mit Fuß- und Feststellbremse verhält es sich ebenso. Mangelhafte Bremsscheiben kommen schon mal vor, die Mängelquote ist hier aber meist deutlich besser als der Durchschnitt.

Umwelt

Ölverlust und defekte Auspuffanlagen sind in allen dargestellten Altersgruppen ein Thema. Mängel am Motormanagement haben ältere B-Max relativ häufig. Insgesamt bleibt der Van in dieser Disziplin aber relativ unauffällig.

Fazit

von

AUTO BILD
Um die eingangs gestellte Frage nach der Qualität zu beantworten: Der B-Max ist keine Leuchte. Besonders Fahrwerk, Lenkung und Auspuff sollten sich Kaufinteressenten genauer anschauen. Leider ist das Gebrauchtwagenangebot recht dürftig. Doch die Suche nach einem gut erhaltenen Exemplar wird am Ende belohnt durch hohe Funktionalität, gepaart mit kompakten Maßen und wirtschaftlichem Fahrbetrieb.