Der Ford S-Max ist ein großer Familienvan, dazu hat er sogar Sportlergene. Doch beim TÜV holt der Kölner keine Medaille. Ölverlust und andere Leiden stehen auf der Liste. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Ford S-Max – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Ford S-Max II

Bauzeit: 2015 bis heute
Motoren: 120 PS (2.0 TDCi) bis 240 PS (2.0)
Preis: ab 14.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): fünf Sterne
Ford S-Max 2.0 TDCi Titanium
Großer Begleiter: Werden die zweite und dritte Sitzreihe umgeklappt, eröffnet sich eine großzügige Ladefläche.
Bild: Sandra Beckefeldt / AUTO BILD
Das ist er: Ein bequemer Lademeister, der sich die Plattform mit Mondeo und Galaxy teilt. Platz hat er, doch über der optionalen dritten Sitzreihe wird es knapp mit der Kopffreiheit – da bietet der Galaxy mehr. Auch, was den Kofferraum betrifft: Dieser fasst bei normaler Beladung üppige 550 Liter, mit dritter Bank aber nur noch 165 Liter. Serienmäßig an Bord: sieben Airbags und die etwas schluderige Verarbeitung.

Stärken

Das kann er: Sich sportlich zeigen dank präziser Lenkung und agilem Fahrverhalten. Der Federungskomfort aber erinnert an Tieferlegungsfahrwerke aus dem Zubehör. Die Motoren erfüllen alle Euro 6, aber erst seit der Modellpflege im Juli 2018 Euro 6d-TEMP. Zwei Benziner sowie der 2.0 TDCi in zahlreichen Konfigurationen: von 120 bis 240 PS, mit Sechsgang-Schalt- oder -Doppelkupplungsgetriebe oder mit Achtstufenautomatik, mit Front- oder Allradantrieb. Es dürfte also für jeden etwas dabei sein.

Probleme

Das macht Ärger: Verarbeitungsmängel wie Klappern oder abfallende Verkleidungen und die labile Mittelkonsole. Bei den stärkeren Dieseln auch defekte Zweimassenschwungräder, müde Turbolader und versottete Abgasrückführungsventile. Zwei Rückrufe 2018/19 wegen Problemen mit der Kupplung.

Ford S-Max I

Bauzeit: 2006 bis 2014
Motoren: 115 PS (1.6 TDCi) bis 240 PS (2.0)
Preis: ab 3000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2006): fünf Sterne
Ford S-Max 2.0 TDCi
Der erste Ford S-Max bietet bis zu sieben Sitzplätze.
Bild: Sven Krieger
Das ist er: Ein 4,79-Meter-Van in Sportoptik. Fünf Sitze sind Serie, zwei weitere kosten extra. Diesel von 115 bis 200 PS, als Benziner 145 bis 240 PS. Der Flexi-Fuel mit 145 PS fuhr von 2008 bis 2012 auch mit Ethanol. Facelift 2010, mit etwas mehr Chrom und neuen Automatikgetrieben.

Stärken

Das kann er: Die Familie mit Fahrspaß transportieren. Dass Ford Fahrwerke abstimmen kann, ist seit dem Focus von 1998 bekannt. Auch wenn der S-Max eine Spur zu hart geriet, die präzise Lenkung macht Laune, etwas gedämpft wird die vom hohen Gewicht. Motoren nach Gusto, aber aufpassen: EcoBoost ist eine gute Wahl, der Fünfzylinder was für Liebhaber. Von den Dieseln ist der 1.6 das Sorgenkind aus der Ehe mit Peugeot, der 1.8 zu müde und der 2.0 genau richtig. Oder 2.2 mit bis zu 200 PS, damit läuft der S-Max so flott, wie er aussieht.

Probleme

Das macht Ärger: Der Dieselpartikelfilter, sofern er beim Regenerieren gestört wird. Beim Baujahr 2006 löst sich der Klarlack an den Stoßfängern. Software-Update gegen Anfahrschwäche, einige defekte Frontscheibenheizungen, Rückrufe wegen eines Ventils am Bremskraftverstärker und möglicher Kraftstoffleckagen am 2.2 TDCi.
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TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der aktuelle S-Max macht seine Sache ganz gut. Achsaufhängung und Federn/Dämpfer übersteigen die Durchschnitts-Mängelquoten nicht. Lenkung und Antriebswellen sind top. Anders die erste Auflage, hier kommen defekte Achsaufhängungen, Lenkungen und Spurstangenköpfe zu oft vor. Rost ist für beide kein Problem.

Licht

Vordere und hintere Beleuchtung werden an beiden durchweg zu oft moniert, die Einstellung ist meist unauffällig. Bei den Blinkern patzt der neue S-Max minimal.

Bremsen

Düster: Die Bremsscheiben des aktuellen S-Max werden im Schnitt über viermal öfter beanstandet. Die Bremsfunktion meistern beide Modelle ohne überdurchschnittliche Beanstandungen. Die Bremsleitungen zeigen sich makellos. Bei den Schläuchen schwächelt der neue S-Max. Solide ist die Feststellbremse.

Umwelt

Wenig familientauglich: Schon bei der ersten HU verliert der neue S-Max dreimal so oft Öl wie üblich. Kaum besser: sein Vorgänger. Der zeigt dazu Schwächen an der Auspuffanlage. Die Ältesten fallen auch überdurchschnittlich oft durch die AU.

Fazit zum Ford S-Max

Der Ford S-Max ist ein Schwergewicht und viel unterwegs, seine Laufleistung liegt in allen Jahrgängen weit über dem Schnitt. Ob Familienkutsche oder Außendienstler, das scheint Spuren zu hinterlassen. Die Zahl erheblicher Mängel toppt den Schnitt ebenfalls. Beide Generationen verlieren zu viel Öl. Der alte S-Max krankt am Fahrwerk, der aktuelle an den Bremsscheiben.