Wie die Zeit vergeht – den Ford Kuga gibt es schon seit 2008. Beim TÜV überzeugt das geräumige SUV aber nicht immer, sonst käme man besser durch die HU. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Ford Kuga – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Ford Kuga II

Bauzeit: 2013 bis 2019
Motoren: 120 PS (EcoBoost/TDCi) bis 180 PS (TDCi 4x4)
Preis: ab 8000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): 5 Sterne
Der Kuga bietet bei umgeklappter Rücksitzlehne maximal 1405 Liter Stauraum.
Das ist er: Der VW-Tiguan-Konkurrent punktet mit Sachlichkeit statt aggressivem Design. Das Fahrwerk betont die dynamische Seite des Kompakt-SUV – Fords Fahrwerksentwickler haben es sauber abgestimmt. Die technische Plattform liefert der Ford Focus.

Stärken

Das kann er: Spritzig fahren und den Passagieren einen angenehmen Fahrkomfort bieten. Außen ist der Kuga um acht Zentimeter gewachsen, das schenkt ihm neben mehr Statur auch mehr Innenraum. Besonders das Plus im Fond macht ihn familientauglich. Zudem kann sich die Familie über ein niedriges Geräuschniveau freuen. Sowohl Motor- als auch Fahrgeräusche sind aufgrund schallisolierender Dämmstoffe weitgehend ausgesperrt.

Probleme

Das macht Ärger: Der Verriegelungsmechanismus der Gurthöheneinstellungen kann verkanten. Die Scheibenwischermotoren neigen zum Ausfall. Viel unangenehmer, weil ohne Garantie oder Kulanz teuer, kann ein Bruch des Verteilergetriebes im Allradstrang vorkommen. Rückrufe ab 2018 betrafen die Kupplung (Bruch sowie Brandgefahr durch Überhitzung). Im AUTO BILD-Dauertest zeigte der Kuga kaum nennenswerte Schwächen – bis auf eine gelöste Unterbodenabdeckung.

Ford Kuga I

Bauzeit: 2008 bis 2013
Motoren: 136 PS (TDCi) bis 200 PS (2.5)
Preis: ab 6600 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2008): 5 Sterne
Der 1573 kg schwere Kuga hat serienmäßig ein Sechsgang-Getriebe und wahlweise Front- oder Allradantrieb.
Das ist er: Ein Wegbereiter des SUV-Trends, der in der Arena der Kompakten gegen die Wolfsburger angetreten ist. Technisch gesehen ist der Ford Kuga ein C-Max oder Focus, in der Basisversion nur mit Frontantrieb; für 2000 Euro Aufpreis gab es Allrad. Der Zweiliter-TDCi mit 136 PS (ab 2011 mit 140 PS und Euro 5) war anfangs der einzige Motor. Ende 2011 kam ein Fünfzylinder-Benziner von Volvo dazu.

Stärken

Das kann er: Mit seinem Fahrwerk überzeugen, das ist ein gelungener Kompromiss aus gutem Handling und schluckfreudiger Federung. Dazu noch eine präzise Lenkung, da kommt BMW-Feeling auf. Vier Personen finden ausreichend Platz. Im 100 000-Kilometer-Marathon von AUTO BILD ALLRAD zeigte ein 2.0 TDCi 4×4 fast keine Probleme. Der Motor sorgte für Begeisterung. Am Ende wirkten die Sitze wie neu, Turbo und Elektronik arbeiteten erstklassig. Rost gab es keinen.

Probleme

Das macht Ärger: Viele schadhafte Radlager und defekte Generatoren, die Diesel nerven mit fehlerhaften Luftmassenmessern und verstopften Partikelfiltern. Spannungsspitzen zerstörten die Glühlampen des Abblendlichts, bis ein Software-Update den Spuk beendete.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Alte Liebe rostet nicht, das jedenfalls gilt für den Kuga: 0,0 durch alle Jahrgänge. Defekte an der Achsaufhängung fallen nicht überproportional ins Gewicht. Verschlissene Federn und Dämpfer sind dagegen eine Schwachstelle des Kuga I, während sich der Kuga II hier als Musterknabe präsentiert.

Licht

Bei der Einstellung des Abblendlichts patzen nur die acht- bis neunjährigen Kuga I. Die rote Karte gibt’s für die vordere Beleuchtung aller Modelle, hinten nur für den Kuga I.

Bremsen

In puncto Fuß- und Feststellbremse geben beide Kuga-Typen keinen Anlass zur Klage. Die Bremsleitungen sind mustergültig, auch die Schläuche lassen wenig zu wünschen übrig. Nur der jüngste Kuga II fällt hier unangenehm auf: Die Beanstandungen der Bremsscheiben sind fast fünf Mal höher als im Schnitt.

Umwelt

In dieser Kategorie könnte der Kuga fitter sein. Ölverlust macht überdurchschnittlichen Ärger, vor allem am Kuga I. Die Auspuffanlage des Kuga II ist durchschnittlich. Die AU absolviert er dagegen besser als der Schnitt.

Fazit zum Ford Kuga

Das Kompakt-SUV beweist Ausdauer: Der TÜV quittiert dessen hohe Qualitätsstandards mit guten Prüfergebnissen. Handikaps des Kuga I sind gebrochene Achsfedern, schlappe Dämpfer und Ölverlust. Der jüngste Kuga II schwächelt in Sachen Bremsscheiben. Der Licht-Ärger dagegen ist leicht zu beheben. Ansonsten ist der Kuga ein zuverlässiger Alltagsbegleiter.