Der TÜV legt für den Korea-Knirps eine lange Mängelliste vor. Auch die zweite Generation des i10 kann zwar als Stadtauto, nicht aber bei der HU überzeugen.Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Hyundai i10 – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Hyundai i10 (2. Generation)

Bauzeit: 2014 bis 2019
Motoren: 67 PS (1.0) bis 87 PS (1.2)
Preis: ab 4500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2014): fünf Sterne

Hyundai i10 1.2
Die zweite Generation des i10 ist minimal länger und breiter als der Vorgänger.
Bild: Christoph Boerries / AUTO BILD

Das ist er: Ein Stück gewachsen, da­zu präsentiert sich der i10 optisch deutlich attraktiver und auch moderner. Das wiederum liegt an den stattlicheren Proportionen. Zwi­schen den Stoßfängern legte der kleine Koreaner um zehn Zentime­ter zu, in der Breite gibt es 6,5 Zen­timeter Zuschlag, das Dach trägt er dafür fünf Zentimeter niedriger. Und belässt es mit 3,67 Metern dennoch bei einem angenehm city­-freundlichen Format. Den Einliter­-Dreizylinder mit 67 PS gibt es auch als Flüssiggas­-Variante (LPG), dazu einen 1.2er-­Vierzylinder mit 87 PS. Er erreichte vier Sterne im Euro­ NCAP­-Crashtest, wurde Ende 2016 überarbeitet.

Stärken

Das kann er: Ebenso flink und güns­tig durch die Stadt flitzen wie sein Vorgänger. So ein i10 tut absolut nicht weh, fährt sich sehr anständig und überzeugt mit seinem hand­lichen Format. Klar, Raumwunder dürfen wir auf einem Radstand von 2,39 Metern nicht erwarten. Kurz­ strecken lassen sich aber auch zu viert bewältigen, der Kofferraum schluckt 252 bis 1046 Liter. Weite­res Plus: fünf Jahre Garantie.

Probleme

Das macht Ärger: Da hat man wohl hier und da einen Poltergeist eingebaut, der sich über Fondlehne und Aus­puff bemerkbar macht. Den Dau­ertest schaffte der i10 mit einer 2–, litt an Kupplungsproblemen.

Hyundai i10 (1. Generation)

Bauzeit: 2008 bis 2013
Motoren: 67 PS (1.0) bis 87 PS (1.2)
Preis: ab 4500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2014): fünf Sterne
Hyundai i10 1.1
Die erste Generation des i10 wurde 2013 überarbeitet.
Bild: Christian Bittmann
Das ist er: Nachfolger des Atos und so gesehen ein deutlicher Fort­schritt. Trotz Qualitätsschub ist die erste Generation des i10 aber im­mer noch automobile Grundver­sorgung. So zeigte sich Hyundai bei der Sicherheit lange Zeit ziemlich geizig: Die elektronische Straßen­ wacht ESP gehörte bis 2011 nur für den Diesel zum Programm (der Selbstzünder entfiel 2011). Im Anschluss zog es inklusive Kopfairbags in den i10 ein, gehörte zusammen mit diesen zum neu ge­schnürten Sicherheitspaket.

Stärken

Das kann er: Den kleinen Großstadt­helden geben. Flott und ausrei­chend handlich wuselt der 3,57 Meter kurze Zwerg überall durch und flitzt lässig auch in kleine Park­lücken. Die 1,1­- und 1,2-­Liter­-Ben­ziner zeigen sich eher durchzugs­schwach, glänzen dafür aber mit ordentlicher Drehfreude. Der bis zum Facelift angebotene Dreizy­linder-­Diesel mit 75 PS erweist sich als recht drehmomentstark und verbraucht nur rund vier Liter.

Probleme

Das macht Ärger: Durch hauptsäch­lichen Stadteinsatz verschleißen die Kupplungen recht schnell. Kunden klagen über entladene Batte­rien und defekte Wegfahrsperren, dazu vereinzelte Getriebeschäden.

TÜV-Urteil
 
Fahrwerk

Rost oder Bruch beim i10 – Fehlanzeige. Auch in puncto Achsfedern und Lenkgelenke bleiben beide Generationen erfreulich unter dem Mängelschnitt. Ein besseres Ergebnis als sein Vorgänger zeigt der Neue bei Achsaufhängung und Antriebswellen. Schlechte Quote dagegen für beide (außer den Elfjährigen) bei der Lenkanlage.

Licht

Dunkelflaute: Das Abblendlicht und die Beleuchtung hinten werden bei der HU sehr häufig bemängelt. Beanstandungen von Blinkern und Beleuchtung vorn bleiben überwiegend unter dem Durchschnitt.

Bremsen

Schlecht zu bremsen ist der i10: Die Funktion der Fußbremse ist ab der zweiten HU ein Problemfall und meistert schon die erste nicht ohne Mängel. Die Bremsscheiben werden nur bei den 6- bis 7-jährigen i10 seltener beanstandet als im Schnitt. Die Bremsschläuche dagegen sind überwiegend unauffällig. Ab der zweiten HU zählen die Feststellbremse, ab der dritten die Bremsleitungen zu den zu häufigen Fehlerquellen.

Umwelt

Winzig wie der i10 ist der Ölverlust nicht, die Neuen schneiden sogar verhältnismäßig schlecht ab. Top dagegen: die Auspuffanlage; das Motormanagement ist auch okay.

Fazit zum Hyundai i10

Ein Zwerg mit Riesenproblemen, da dürfte es schwer werden, einen Top-i10 aufzutun. Die Exemplare, die die HU mängelfrei meistern, sind in allen Jahren unterdurchschnittlich vertreten. Die Schwächen des Koreaners: Achsaufhängung, Bremsen und Ölverlust. Auch die Beleuchtung ist störanfällig. Gut schneiden Federn/Dämpfer, Lenkgelenke und Auspuffanlage ab.