Legendär ist der Ruf des i30, von Ex-VW-Boss Winterkorn in zweiter Generation als schepperfreier Golf-Gegner gelobt. Wäre da nicht das vom TÜV ermittelte Handikap.

Hyundai i30 (Typ PD)

Bauzeit: 2017 bis heute
Motoren: 95 PS (1.6 CRDi) bis 280 PS (N Performance)
Preis: ab 9590 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2017): 5 Sterne
2020 bekam der i30 PD ein Facelift verpasst.

Das ist er: Neues Design, vier Zentimeter länger, viele Assistenzsysteme serienmäßig. Erhältlich ist der i30 nur noch als Fünftürer, wie zuvor als Kompaktwagen und Kombi, zudem als Fließhecklimousine mit großer Heckklappe (Fastback). 2020 gab's ein Facelift.

Stärken und Probleme

Das kann er: Eine runde Vorstellung abliefern in Sachen Motorenpalette, vom 1,0-l-Dreizylinder bis zum 2.0 Turbo mit 280 PS im N Performance. Doppelkupplungsgetriebe auf Wunsch, straffes Fahrwerk.
Das macht Ärger: Rückruf 2018: Der Einklemmschutz des Glasschiebedachs kann versagen; defektes Reifendruckkontrollsystem, dagegen hilft ein Software-Update (2021).

Hyundai i30 (Typ GD)

Bauzeit: 2011 bis 2017
Motoren: 90 PS (1.4 CRDi) bis 186 PS (GDI Turbo)
Preis: ab 3990 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): 5 Sterne
Die älteren Generationen des i30 liegen deutlich über dem Mängelschnitt.
Das ist er: In zweiter Generation auf Augenhöhe mit der europäischen Konkurrenz. Zuerst als Fünftürer, ab 2012 auch als Kombi und später als Dreitürer. Die Verarbeitung ist gut, hinten wenig Platz.

Stärken und Probleme

Das kann er: Unaufgeregt kleine Familien beglücken. Die Benzinmotoren sind koreanische Einheitskost, mit dem Facelift 2015 kamen dann auch Doppelkupplungsgetriebe. Fahrwerk: hart, aber herzlich, gefühlsechte Lenkung. Serienmäßig ist der Notbremsassistent.
Das macht Ärger: Laute Abrollgeräusche, ansonsten meisterte der i30 den AUTO BILD-Dauertest mit der Note 1. Oberes Mittelfeld in der ADAC-Pannenstatistik.

Hyundai i30 (Typ FD)

Bauzeit: 2007 bis 2012
Motoren: 90 PS (1.6 CRDi) bis 143 PS (2.0)
Preis: ab 2000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2007): 4 Sterne
Ab 2000 Euro gibt es den bis 2012 gebauten i30.
Das ist er: Koreanischer Kompakter, Schwestermodell des Kia Cee'd, in Rüsselsheim entwickelt. 2009 gab's ein sanftes Facelift. Schrägheck-Fünftürer oder Kombi. Serienmäßig: sechs Airbags, ABS, ESP.

Stärken und Probleme

Das kann er: Anständig Platz bieten. Gute Sitze, exakte Lenkung, aber stuckeriges Fahrwerk. Reizlose Motorisierungen, teils mit altertümlicher Vierstufen-Automatik.
Das macht Ärger: Defekte Kupplungen und Radlager, gerissene Zylinderköpfe an den Dieseln, nicht HU-relevanter Kantenrost am Bodenblech. Dauertestfazit: Gammel an Türen und Klappen. Rückrufe betrafen Lenksäulenverschraubung, Airbags und Handbremse.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der neueste i30-Typ lässt sich im Fahrwerkskapitel wenig zuschulden kommen, nur die Federn schrammen bei der ersten HU am Mängeldurchschnitt entlang. Im Alter knicken die Achsaufhängungen und Lenkgelenke der ersten Generation ein. Letzteres ist auch Schwachstelle der älteren GD. Top: Federn und Dämpfer dann ab der 2. Hauptuntersuchung.

Licht

Solides Ergebnis des jüngsten i30 mit Ausnahme der Blinker. Ansonsten schreiben die Vorgängergenerationen in allen Disziplinen rote Zahlen – mangelhaft!

Bremsen

Fehlerfrei ist die Bremsfunktion des Typs PD nicht, die Mängel liegen im Schnitt; die älteren Modelle legen noch an Fehlern zu. Leitungen sind überwiegend solide, die Schläuche gänzlich mängelfrei. Die Bremsscheiben verschleißen ab der zweiten HU und toppen die Werte im 13. Jahr um das Doppelte.

Umwelt

Alter vor Schönheit: Ölverlust wird bei der ersten HU knapp dreimal häufiger moniert als in der Vergleichsklasse. Die Auspuffanlagen sowie die AU-Bilanz der älteren Generationen sind im Schnitt besser als die der neuen Vertreter.

Fazit

von

AUTO BILD
Der i30 hat sich als ernst zu nehmender Konkurrent des VW Golf etabliert – ein Rundum-sorglos-Paket ist er nicht. Der Jüngste macht seine Sache bis auf einen Ausrutscher beim Ölverlust am besten, Schwächen an Bremsen, Bremsscheiben und Abgasanlage werden aber schon sichtbar. Fehlerhafte Bremsen der Vorgänger erreichen Alarmstufe rot, am Ältesten auch die Achsaufhängungen. Erfreulich gut: die Federn.