Der i20 bringt von Haus aus ein recht robustes Fahrwerk mit. Die Hauptuntersuchung fördert jedoch anderweitigen Leistungsabfall zutage – bei den Bremsen.

Hyundai i20 (GB)

Bauzeit: 2014 bis 2020
Motoren: 75 PS (1.1 CRDi) bis 120 PS (1.0 T-DGI)
Preis: ab 6300 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2015): vier Sterne

Die Crossover-Version namens i20 Active ist seit 2016 erhältlich.

Das ist er: In zweiter Generation europäischer und ansehnlicher. Zudem ist er auf 4,04 Meter gewachsen und mischt erfolgreich mit im Pool von VW Polo & Co. Auch eine rustikale Active-Version (Foto) ist im Angebot. Technisch hält der i20 Schritt, die Verarbeitung ist sauber. Neue Extras sind u. a. Einparkhilfe, Abbiegelicht, Rückfahrkamera. Die Motoren wurden nicht stärker. Nach wie vor sind auch Diesel (75/90 PS) erhältlich. Erstmals gibt's einen Turbobenziner mit drei Zylindern und 100 bzw. 120 PS. Wer einen jüngeren i20 kauft, kann von fünf Jahren Hyundai-Werksgarantie (ohne Radio und Navi) profitieren. 2018 gab's ein sanftes Facelift.

Stärken und Probleme

Das kann er: Als Kleinwagen mit Geräumigkeit punkten. Auch im Fond haben Mitfahrer ausreichend Platz. Der Kofferraum bietet 326 Liter, das sind 25 Liter weniger als im VW Polo. Beim Fahren fällt die leichtgängige Schaltung angenehm auf. Für lange Autobahnfahrten mit Vollgas sind die recht müden Motoren eher nicht gemacht. Die Baureihe ist 2020 ausgelaufen.
Das macht Ärger: Erfreulich wenig, nichts scheppert. Dafür schlagen Sitzbezüge schon mal Wellen, Wischwasserdüsen spritzen ungenau, Außenspiegel knarzen in ihrer Einstellmechanik, Reifen verschleißen ungleichmäßig. Ein Rückruf betraf 2021 das Notrufsystem eCall.

Hyundai i20 (PB)

Bauzeit: 2009 bis 2014
Motoren: 75 PS (1.1 CRDi) bis 126 PS (1.6)
Preis: ab 2600 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): fünf Sterne

Der Hyundai i20 ist der Nachfolger des Getz.

Das ist er: Der Nachfolger des Getz, 11,5 cm länger und 5 cm breiter, routiniert gefertigt, am unteren Ende der Preisskala angesiedelt. Zur Markteinführung gab es serienmäßig mit ESP, Front-, Seiten- und Kopfairbags. Antriebe: vier Benziner und drei Diesel. Tipp: Der sehr sparsame Diesel-Vierzylinder 1.4 CRDi mit 75 PS und SechsgangHandschaltung ist langsam, schafft aber unter fünf Liter Verbrauch.

Stärken und Probleme

Das kann er: Corsa, Polo & Co Konkurrenz machen dank seines Konzepts aus harmonisch abgestimmtem Fahrwerk, solider Technik, optimaler Platzausbeute. Die Motoren dürften besser sein: Die meisten Benziner sind etwas lahm, die Diesel laut und wenig elastisch.
Das macht Ärger: Kühlerlüfter lockern sich, A-Säulen-Abdichtungen sind undicht. Defekte Tachos und ruckelnde Motoren (1,4- und 1,6- Liter), blockierte Rückwärtsgänge und Kühlwasserverlust kommen vor. Bleibt der Schwund unentdeckt, kann die Zylinderkopfdichtung draufgehen. Rückrufe 2009 wegen Luftverlust an der Ventilbohrung der Stahlfelge, 2021 wegen Brandgefahr aufgrund einer Überhitzung der 12-Volt-Steckdose.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Souverän meistert der i20 dieses Kapitel. Die Achsaufhängungen des neueren Typs GB liefern eine glänzende Vorstellung, der Vorgänger ist meist besser als der Durchschnitt. Die Federn der Neunjährigen schwächeln dafür etwas häufiger. Die erste i20-Generation überzeugt auch in Sachen Lenkung, bezüglich Antriebswellen und Rost sieht es ebenfalls nicht dramatisch aus.

Licht

Beide Generationen leisten sich zu viele Mängel, das gilt fürs Abblend- und Rücklicht sowie die Blinker; besonders der ältere Hyundai Typ PB liegt weit über der Quote. Die Scheinwerfer schneiden etwas besser ab.

Bremsen

Das schwächste Kapitel des i20: Die Funktion von Fuß- und Handbremse macht übermäßigen Ärger, vor allem beim älteren Typ, der auch unter maroden Bremsscheiben und -leitungen leidet.

Umwelt

Ölverlust bringt dem jüngsten i20 ein Mangelhaft ein, ist aber auch ein Problem des Vorgängers. Top: die Auspuffanlagen beider. Bei der AU schwächelt der Typ PB.

Fazit

von

AUTO BILD
Im Fußball ist das Mittelfeld eine der anspruchsvollsten Positionen. In der TÜV-Bilanz kann der i20 diese nicht 100%ig ausfüllen, vor allem in puncto Fuß- und Feststellbremse; Ölverlust bringt dem jüngeren i20 sogar eine rote Karte ein. Fahrwerk und Abgasanlage beider Typen erweisen sich als haltbar. Unterm Strich werden trotz geringer Fahrleistungen unterdurchschnittlich viele mängelfreie Fahrzeuge vorstellig.