Der Roomster hat was auf dem Kasten, Transport und Befördern ist seine Bestimmung. Böse Überraschung: Er befördert sich beim TÜV oft selbst ins Aus. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Skoda Roomster – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Bauzeit: 2006 bis 2015
Motoren: 64 PS (1.2) bis 105 PS (1.6)
Preis: ab 1650 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2006): fünf Sterne

Der XXL-Kofferraum des Skoda Roomster ist variabel – Rücksitze können verschoben, umgeklappt oder ausgebaut werden.

Das ist er: Der Roomster sieht nicht direkt aus wie ein Transporter, er ist aber einer. Zwischen Hochdachkombi und Kastenwagen bietet er seit 2006 viel Platz für Ladung und Passagiere: Seine hohe Variabilität macht den Skoda interessant für Familien und Freizeitsportler, erst 2015 musste sich der Roomster dem aufkommenden SUV-Trend beugen. Da half auch nicht, dass die rustikale Version namens Scout schon 2007 dem Trend folgte und leichte SUV-Elemente aufnahm. 2010 legten die Tschechen optisch und technisch nach, unverändert fasst der Kofferraum bis zu 1810 Liter – 315 Liter mehr als der längere Golf. Die Rücksitze lassen sich längs verschieben, nach innen versetzen oder ganz ausbauen. Den Dauertest bei AUTO BILD absolvierte ein 1.9 TDI nahezu problemlos.

Skoda Roomster: Stärken

Das kann er: Alltag und Urlaub begleiten oder anders: jede Menge von A nach B bringen und auch längere Touren souverän absolvieren. Der kleine Basis-Dreizylinder mit zuletzt 70 (Benziner) bzw. 75 PS (Diesel) übernimmt dabei eher die Rolle des Sparkommissars, mit dem 105 PS starken Top-Benziner knackt der Roomster lässig die 180-km/h-Marke. Mehr Leistung gab VW nicht frei, sonst wäre der Roomster zu attraktiv für Golf-Kunden geworden. Denn das straffe, aber nicht zu hart federnde Fahrwerk würde noch mehr vertragen, es verhilft dem coolen Kasten zu reichlich Lenkpräzision und Handlichkeit. Nur beim Thema Sicherheit hielt sich Skoda anfangs zurück, spendierte serienmäßiges ESP erst ab 90 PS. Dafür fahren in allen Versionen sechs Airbags mit.

Skoda Roomster: Schwächen

Das macht Ärger: Die Steuerkette des 1.2 TSI, klappernde Turbolader (TSI), gelegentlich ruckelnde Motoren (Software-Update), verschlissene oder ruckende Kupplung des DSG sowie kaputte Zündspulen. Zudem: nerviges Klappern der Sitzanlage, Roststellen unter den Gummis der hinteren Türen, schlechter Radioempfang und defekte elektrische Fensterheber.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Achsprobleme stehen seit dem Facelift nicht mehr oben auf der Mängelskala des Roomster. Rost ist kein Thema, auch Achsfedern und Dämpfung erweisen sich als haltbar. Leichte Auffälligkeiten zeigen die Lenkgelenke bei der zweiten HU und die Antriebswellen ab der dritten HU.

Licht

Es gibt durchweg erhöhte Mängelquoten an der hinteren Beleuchtung. Verstelltes Abblendlicht sowie Mängel der Scheinwerfer treffen die jüngeren Fahrzeuge, hier gibt es auch zickende Blinker bei den Siebenjährigen. (Mehr zum Skoda Roomster: alle Generationen, News und Videos)

Bremsen

Vorbildlich: Gar keine Kreuzchen machen die TÜV-Prüfer bei den Bremsleitungen. Bremsschläuche sowie die Funktion der Handbremse bleiben unter dem allgemeinen Mängelschnitt. In allen Jahrgängen aber sorgen die Bremsscheiben und die Funktion der Fußbremse überdurchschnittlich häufig für Ärger.

Umwelt

Am besten absolviert der Roomster in diesem Kapitel die AU, hier schreibt er durchweg schwarze Zahlen. Anders das Thema Ölverlust, bei dem alle Altersstufen patzen, die Neunjährigen eklatant. Die Auspuffanlage wird ab der vierten HU zum Problem.

Fazit zum Skoda Roomster

Praktisch ist der Roomster, keine Frage. Doch beim Gebrauchtwagenkauf holt man sich auch eine Ladung Unbeständigkeit ins Haus. Als da wären: Probleme mit der Fußbremse, verschlissene Bremsscheiben, Ölverlust und Auspuffärger. Die wenig gepflegte Beleuchtung trübt das Ergebnis zusätzlich. Wer also einen Roomster möchte, sollte dem Detailblick Raum geben.