Drei Generationen des Opel Astra im Check – allen gemein ist der zu große Ölverlust. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Opel Astra – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Opel Astra K

Bauzeit: 2015 bis heute
Motoren: 90 PS (1.0 Turbo) bis 200 PS (1.6 Turbo)
Preis: ab 8000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2015): Fünf Sterne
Opel Astra K: Rückruf 2018 – Ölaustritt an der Turbolader-Ölleitung.

Das ist er: Deutlich optimiert: vergleichbarer Motor, weniger Gewicht (1330 statt 1528 Kilo). In der Länge schrumpfte der komplett neu konstruierte Astra um knapp fünf Zentimeter auf 4,37 Meter. Der Sports Tourer misst 4,70 Meter.

Stärken

Das kann er: Leichtfüßig und komfortabel fahren. Ideal: der 1.4-Turbo-Benziner mit 125/150 PS. Sparer nehmen den 136-PS-Diesel.

Probleme

Das macht Ärger: Beschlagene Frontkamera, die Verkehrszeichenerkennung, Notbrems- und Fernlichtassistent versorgt. Der 1.4 Turbo (125/150 PS) ruckelt ab 2500 Touren, ein Update des Steuergeräts hilft. Rückruf 2018: Ölaustritt an der Turbolader-Ölleitung.

Opel Astra J

Bauzeit: 2009 bis 2015
Motoren: 87 PS (1.4) bis 280 PS (OPC)
Preis: ab 3000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2009): Fünf Sterne
Die vierte Astra-Generation kam 2009 auf den Markt, die Kombiversion 2010.
Das ist er: Fettleibig, schon mit kleinem Motor kommt er auf 1,5 Tonnen Lebendgewicht. Der Kombi mit 4,70 Metern schluckt bis zu 1550 Liter – allerdings 40 weniger als der Vorgänger. Sechs Airbags, ESP, manuelle Klimaanlage und Fensterheber vorn sind Serie.

Stärken

Das kann er: Ausgewogen fahren. Wegen des Übergewichts sind die modernen Turbos erste Wahl, wie der 1.4 Turbo Ecotec mit 120/140 PS. Dieselfahrer greifen zum 2.0 CDTI Ecotec mit 160/165 PS.

Probleme

Das macht Ärger: Scheinwerfer beschlagen, fehlerhafte Software führt zu entladenen Batterien. An 2.0-CDTI-Modellen kommt es zu klemmenden Injektoren.

Opel Astra H

Bauzeit: 2004 bis 2009
Motoren: 80 PS (1.7 CDTI) bis 240 PS (2.0 OPC)
Preis: ab 1000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2004): Fünf Sterne
Die Bezeichnung Astra kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Sterne.
Das ist er: Bodenständig! Im Angebot sind Cabrio, Coupé́, Schrägheck-Limo und Caravan; ab 2008 auch mit Stufenheck, das aber (fast) keiner kaufen wollte. Solide Verarbeitung, ausgezeichnete Sitze. Immer an Bord: sechs Airbags, ESP.

Stärken

Das kann er: Agiles Handling und sichere Straßenlage. Motoren vom betulichen 1,4-Liter mit 90 PS bis zum OPC mit Zweiliter-Turbo; außerdem stehen zehn Diesel zur Wahl und zwei LPG-Motoren.

Probleme

Das macht Ärger: Ausgeleierte Riemenspanner, Elektronikprobleme wegen gammeliger Massepunkte, undichte Klimaanlagen. Gegen Motorruckeln sollten Updates helfen.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Der neue Astra zeigt kaum Schwächen an Achsaufhängung, Federn und Lenkanlage. Die Siebenjährigen des Typs J fallen mit Federbrüchen auf, auch Rost kommt mal vor. Manko des alten Astra: Achsfedern und Lenkanlage weisen überdurchschnittlich viele Mängel auf.

Licht

Der Astra K patzt mit der Einstellung des Abblendlichts. An den älteren Brüdern gibt es kaum Kritik, sowohl Typ J als auch H liegen durchweg unter dem Durchschnitt.

Bremsen

Der Jüngste gibt den Einser-Kandiaten – alles top bis auf die Bremsscheiben, die Mängelquote bleibt unter dem Schnitt. Die Vorgänger schlagen sich ebenfalls ordentlich. Ausnahmen: Die Wirkung der Feststellbremse des alten Modells J gibt zu häufig Anlass zur Beanstandung, die Bremsscheiben des Astra K sind oft riefig.

Umwelt

Mit einem Wort: katastrophal. Ölverlust ab der ersten HU, bei den Vorgängern steigt die Quote exorbitant. Der alte Astra H fällt außerdem überdurchschnittlich mit rostendem Auspuff auf.

Fazit zum Opel Astra

Der jüngste Astra hält die Familienehre hoch. Beim ersten TÜV-Termin schneidet er ordentlich ab. Opels Dauerthema Ölverlust macht aber auch ihm zu schaffen. Den älteren Generationen J und H ebenfalls. Sie fallen außerdem zu oft mit maroden Achsfedern auf. Also Augen auf – dann kann der Opel Astra durchaus ein guter Kauf sein.