Als Raumwunder erfreut der Opel Zafira seit 1999 nicht nur Großfamilien. Doch beim TÜV zählen andere Werte: Hier gibt’s für den Kompaktvan wegen Ölverlust häufig Rüffel von den Prüfern. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

Opel Zafira – Gebrauchtwagen-Vorstellung

Opel Zafira (C)

Bauzeit: 2012 bis 2019
Motoren: 110 PS (2.0 CDTi) bis 200 PS (1.6 Turbo)
Preis: ab 7500 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2012): fünf Sterne
Mit der Überarbeitung 2016 entfiel der Namenszusatz Tourer.
Das ist er: Ein markant designter Siebensitzer, der zudem beim Thema Sicherheit punktet. Neben der Serienausstattung gibt es für den 4,66 Meter langen Kompaktvan eine Vielzahl aufpreispflichtiger Assistenzsysteme zur Fahrerunterstützung. Der Namenszusatz Tourer entfiel mit dem Facelift 2016.

Stärken

Das kann er: Weiterhin eine Großfamilie befördern - jedoch gegen Aufpreis. Denn das Flex7-Sitzsystem, die genial versenkbare dritte Sitzreihe, gehört nicht mehr zur Basisausstattung. In einfachen Ausstattungsvarianten bietet der Zafira nur fünf Personen Platz. Neben dem Basisbenziner (1.8) mit 115 PS und dem Diesel (2.0 CDTI) mit 110 PS gibt es Erdgas- und Autogasmotoren, beide helfen beim Spritsparen. Ein sportlicher OPC gehört nicht mehr zum Angebot, aber der Direkteinspritzer 1.6 SIDI mit 200 PS sorgt auch für ordentlich Schub.

Probleme

Das macht Ärger: Einige Rückrufe sorgen für Verdruss: Im September 2012 wird die Abdeckung des Beifahrerairbags geprüft oder gleich der ganze Instrumententräger getauscht. 2015 treten Probleme mit der Anzeige der elektrischen Feststellbremse auf. 2017 muss das Airbagmodul wegen fehlerhafter Zündchemikalien ausgewechselt werden. Außerdem: mehrere Software-Updates und nervige Navis.

Opel Zafira (B)

Bauzeit: 2005 bis 2014
Motoren: 97 PS (CNG) bis 240 PS (OPC)
Preis: ab 2000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest 2005): fünf Sterne
Die zweite Generation des Zafira gab es bis 2010 in einer leistungsgesteigerten OPC-Variante.
Das ist er: Größer und schnittiger als sein Vorgänger: Das Modell B ist mit 4,48 Metern 15 Zentimeter länger und fünf Zentimeter flacher. Das clevere Flex7-Sitzsystem, mit dem der Zafira A Maßstäbe setzte, wurde überarbeitet und verbessert. Im Zuge der 2007 vorgestellten Modellpflege erhielt der Zafira außen etwas Chrom, die Motorenpalette wurde gestrafft.

Stärken

Das kann er: Sieben Personen befördern – und dabei weniger schaukeln, dank des gestrafften Fahrwerks, das aber weiter gut federt. Zur Wahl stehen Benzin-, Diesel- sowie Erdgas- und Autogasmotoren von 94 (1.6 CNG) bis 240 PS (OPC). Nach dem Facelift entfielen der 1,6-Liter-Benziner mit 105 PS und der 1.9-CDTI-Diesel; sie wurden durch kräftigere Antriebe ersetzt.

Probleme

Das macht Ärger: Ausgefallene, weil undichte Klimaanlagen und defekte Sechsganggetriebe. Ärgerlich ist auch Rost an den Türunterkanten, hier sollten Besitzer selbst Hand anlegen, um die Korrosion zu stoppen. Probleme mit den Gasanlagen: Für die CNG-Zafira erfolgte 2010 ein Rückruf, betroffen waren die Modelljahre 2005 bis 2007 – es gab Haarrisse in der Buchse des Druckreglermagnetventils.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Das Positive vorweg: Rost kommt selbst beim alten Zafira nur selten vor, auch Lenkgelenke und Antriebswellen sind haltbar. Das kann man von den Federn nicht behaupten. Der Zafira C zeigt hier bei der dritten HU Schwächen, auch bei alten Vorgängermodellen sind sie ein Ärgernis. Achsaufhängung und Lenkung des Zafira B schneiden mittelmäßig ab.

Licht

Die Scheinwerfer des Zafira C werden schon bei der ersten HU häufig bemängelt. Beim Vorgänger machen vor allem die Beleuchtung vorn und die Blinker Zicken.

Bremsen

Bremsleitungen und -schläuche beider Generationen sind solide. Anders die Bremsscheiben: Hier moniert der TÜV am Zafira B erhöhten Verschleiß. Auch die Funktion der Feststellbremse lässt im Alter nach. Bereits an jungen Zafira C wird gelegentlich die Fußbremse bemängelt.

Umwelt

Die markieren ihr Revier! Beide Baureihen verkleckern eindeutig zu viel Öl. Das Problem tritt sogar an neueren Zafira C bis zu dreimal öfter auf als im Schnitt aller geprüften Fahrzeuge. Rostige Abgasanlagen und Schwierigkeiten bei der AU sind nur für den Zafira B häufiger TÜV-relevant.

Fazit zum Opel Zafira

Was tropft denn da? Beide Zafira-Generationen verlieren zu häufig Schmierstoff aus Antrieb oder Getriebe! Beim alten Modell kommen – Opel-typisch – brechende Achsfedern, rostige Abgasanlagen und verschlissene Bremsscheiben dazu. Der Zafria C macht vieles besser, er landet beim TÜV im Mittelfeld.