Der BMW X1 kann komfortabel reisen und behände durch die Stadt wieseln. Dem breiten Einsatzspektrum stehen jedoch ein paar Schwachstellen gegenüber.

BMW X1 (Typ F48)

Bauzeit: 2015 bis 2022
Motoren: 115 PS (sDrive 16d) bis 231 PS (xDrive 25i/25d)
Preis: ab 14.000 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2015): 5 Sterne
BMW X1 sDrive 18d
2015 ging Typ F48 an den Start, 2020 kam ein Plug-in-Hybrid dazu.
Bild: Toni Bader / AUTO BILD
Das ist er: Plattformzwilling des Mini Countryman, also ebenfalls mit Quermotor, Vorderradantrieb und Dreizylinder – was dem einen oder anderen Markenfan ein Dorn im Auge ist. Dennoch: BMW hat mit ihm einen ausgewogenen Kompakt-SUV auf die Räder gestellt. Seine Stärke: Fast so viel Platz wie im X3, dazu viele moderne Assistenzsysteme wie die Staufunktion mit autonomem Abstandsregeltempomaten bis 65 km/h. Neue Dieselmotoren kamen mit dem 2019er-Facelift. Einen Plug-in-Hybrid gibt es seit 2020.

Stärken und Probleme

Das kann er: Die markentypische Dynamik in Freizeit und Alltag bringen. Ein Komfortplus bringen die Automatikgetriebe mit sechs (ab 2017: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe) oder acht Stufen; die stärkeren Motoren gibt es nur inVerbindung mit Allradantrieb. Feinfühlige Autofans beklagen die im Innenraum spürbaren Diesel vibrationen.
Das macht Ärger: Im AUTO BILD-Dauertest wenig, dafür gab's eine 1–. Rückrufe betrafen unter anderem Brandgefahr wegen undichter Abgasrückführung, sich lösenden Rückleuchten, nicht richtig zündender oder sich entfaltender Airbags. Ferner abfallende Stecker am Doppelkupplungsgetriebe und der nötige Austausch defekter Mikrogasgeneratoren im Gurtstraffer.

BMW X1 (Typ E84)

Bauzeit: 2009 bis 2015
Motoren: 115 PS (16d) bis 258 PS (28i)
Preis: ab 6.500 Euro
Insassensicherheit (Euro-NCAP-Crashtest 2012): 5 Sterne
BMW X1 X-Drive 23d
Der X1 E84 ist zwölf Zentimeter kürzer als der X3, bietet vorn aber ausreichend Platz.
Bild: Werk
Das ist er: Das erste Kompakt-SUV von BMW. Er ist zwölf Zentimeter kürzer als der X3, zudem etwas flacher. Dennoch bietet er vorn genügend Platz. Hinten fehlt es dagegen an Beinfreiheit, zudem ist der Kofferraum klein. Hinterradantrieb (sDrive) ist öfter zu finden als Allrad (xDrive).

Stärken und Probleme

Das kann er: Beweisen, dass SUV-Fahren richtig Kurvenspaß bereiten kann. Anfänglich war die Federung noch etwas hart, 2012 verbesserte BMW den Komfort. Diesel gibt es von moderat (115 PS) bis sportlich (218 PS). Erste Wahl ist das Automatikgetriebe; die Gänge der Schaltgetriebe sind etwas lang übersetzt. Benziner rechnen sich kaum. Im AUTO BILD-Dauertest holte ein X1 18d eine 1–.
Das macht Ärger: Die Steuerkette aller Diesel schwächelt: Beim Kaltstart auf Kettenrasseln und die Motorkontrolllampe achten. Bei Kälte klappernde Glasschiebedächer. Rückrufe wegen Brandgefahr und drohendem Ausfall von Bremskraft- und Lenkkraftunterstützung sowie Ausfall des Bordnetzes aufgrund fehlerhafter Batterieklemmen. Die Kupplung handgeschalteter Diesel neigt zum Rupfen.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Achsfedern und Dämpfer beider Generationen sind bestens, ebenso die absolut unauffälligen Antriebswellen. Bei der Lenkung gibt es beim E84 meist nur durch schnittliche Ergebnisse. Alleinige Schwachstellen sind die Achsaufhängungen des E84, die bei den Neunjährigen schlechter sind als der Schnitt.

Licht

Der Jüngste fällt hier hinter seinen nahezu perfekten Vorgänger zurück, vor allem wegen Defekten der vorderen Beleuchtung. Insgesamt liefern aber beide Generationen meist besser ab als der Schnitt.

Bremsen

Bei der Feststellbremse des E84 sollte man genauer hinsehen, denn die Mängelquoten sind überdurchschnittlich. Ein Lob dagegen für die Fußbremse beider Generationen. Alle Bauteilgruppen fallen beim TÜV in der Regel nicht negativ auf.

Umwelt

Ölverluste kommen in allen Jahrgangs stufen vor, aber seltener als am Durch schnittsprüfling. Die AU stellt eher den Neuen vor eine Herausforderung. Die Auspuffanlagen des F48 scheinen perfekt, die am Vorgänger sind aber auch solide.

Mängeleinteilung nach Typ und Altersklassen in Prozent im Vergleich zum Durchschnitt

Mängeleinteilung nach Typ und Altersklassen in Prozent im Vergleich zum Durchschnitt
Alter
Typ
Ø
Typ
Ø
Typ
Ø
Typ
Ø
Typ
Ø
2-3 Jahre
41.000
41.000
93,0
91,0
2,4
3,3
4,6
5,7
0,0
0,0
4-5 Jahre
63.000
64.000
80,4
86,1
3,2
5,0
16,4
8,9
0,0
0,0
6-7 Jahre
83.000
89.000
76,9
79,3
4,2
7,3
18,9
13,4
0,0
0,0
8-9 Jahre
111.000
111.000
78,2
72,4
7,9
9,6
13,9
18,0
0,0
0,0
10-11 Jahre
133.000
132.000
72,7
63,5
10,1
12,7
17,2
23,8
0,0
0,0
12-13 Jahre
151.000
141.000
66,8
55,5
11,8
15,5
21,4
28,9
0,0
0,1

Fazit

von

AUTO BILD
Gemischte Gefühle: Obwohl der neue X1 keine große Schwäche zeigt, hat er nur bei der ersten Prüfung nach drei Jahren weniger erhebliche Mängel als der Schnitt. Der alte E84 zeigt schon eher Langzeitqualitäten – und unterbietet die durchschnittliche Quote von Prüfungen mit erheblichen Mängeln bis ins hohe Alter. Am ehesten fällt er noch mit Defekten der Feststellbremse und verschlissenen Achsaufhängungen auf.