BMW baut SUVs für jeden Geschmack. X5 und X6 gehören zu den agilsten und handlichsten Vertretern in der Oberklasse. Weniger top beim TÜV: Ölverlust und Fahrwerk. Die wichtigsten Infos für Gebrauchtwagenkäufer aus dem AUTO BILD TÜV-Report!

BMW X5 – Gebrauchtwagen-Vorstellung

BMW X5 (Typ F15)

Bauzeit: 2013 bis 2018
Motoren: 218 PS (25d) bis 575 PS (M)
Preis: ab 19.000 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest): nicht getestet
BMW X5 xDrive 25d
Im BMW X5 F15 gehört das Automatikgetriebe zur Serienausstattung.
Bild: Christoph Boerries
Das ist er: Der X5 und sein Ableger X6 sind polarisierende Blechberge, die nicht verschleiern, dass Öko nicht ganz oben auf der Liste steht. Umso erstaunlicher: Den F15 gibt's erstmals auch mit Vierzylinder und Hinterradantrieb – Normverbrauch 5,3 l Diesel! Ansonsten ist Allrad obligatorisch, iDrive hat nun eine Gestensteuerung, die Automatik (Serie) stets acht Stufen und der Innenraum bis zu sieben Sitze. Verarbeitung? Endlich in der Oberklasse angekommen, aber noch nicht ganz auf Audi-Niveau.

Stärken

Das kann er: Genießer bedienen, fix durch die Kurven wetzen bei leichtem Handling, und das trotz bis zu 2,3 Tonnen Leergewicht. Als Umweltplus dient ein Hybrid; motorisches Meisterwerk ist der M50d mit Dreifach-Turbo. Alle Diesel erfüllen die Euro-6-Norm!

Probleme

Das macht Ärger: Abgesehen vom Fahrwerk wenig. Das Panoramadach neigt zum Knistern und Regenreinlassen. Eine Serviceaktion betraf die Steuersoftware, die Probleme mit Start-Stopp und Klimaanlage beseitigen soll. Einige Rückrufe wegen der elektrischen Servolenkung und Sicherheitslücken im Connected-Drive-System, das Unbefugte ins Auto ließ. 2019: Brandgefahr aufgrund einer möglichen Leckage in der Abgasrückführung.

BMW X5/X6 (Typ E70)

Bauzeit: 2006 bis 2013
Motoren: 235 PS (3.0d) bis 555 PS (M)
Preis: ab 5900 Euro
Insassensicherheit (Euro NCAP-Crashtest): nicht getestet
BMW X5 30D
Der von 2006 bis 2013 gebaute BMW X5 (E70) ist die zweite Generation des SUVs.
Bild: Conrad Piepenburg
Das ist er: Praktisch gewachsen in der Länge um 20 Zentimeter – und damit endlich mit einem klassengemäßen Platzangebot und einer dritten Sitzreihe in der Aufpreisliste. Die ist allerdings nur Kindern zuzumuten. Allrad und Sechsstufenautomat sind Serie, ab dem Facelift (Juni 2010) mit acht Stufen. Verbessert: die Verarbeitung. Serienmäßig an Bord: iDrive mit Achtzoll-Bildschirm.

Stärken

Das kann er: Verlässlich vielseitig, dazu relativ sportlich sein. Und das endlich mit ordentlicher Federung, was dem Langstreckenkomfort sehr zugute kommt. Gelände ist noch immer nicht sein Ding. Auf dem deutschen Markt dominiert der Dreiliter-Diesel, den BMW in diversen Abstufungen von 235 bis 381 PS einsetzte. Wer gern und oft Benzin tankt, kann dies mit Dreiliter-Sechszylindern sowie dem 4,4- und 4,8-l-V8. Seit 2008 heißt das Allradsystem xDrive und arbeitet elektronisch gesteuert.

Probleme

Das macht Ärger: Wenige Kundenbeschwerden, aber einige Rückrufe: durchbrennende Dieselfilter-Heizung, Bremsscheiben und Stabilisator hinten, Bruch der Lichtmaschinenhalterung, Servolenkung undicht, Ausfall der Turbokühlung  am V8.

TÜV-Urteil

Fahrwerk

Vorzeitig verschlissene Traggelenke sind ein typisches Problem. Entsprechend werden fehlerhafte Achsaufhängungen bei beiden Baureihen zu oft moniert. Federn und Dämpfer sind nicht mängelfrei, bleiben aber unter der Quote. Bei beiden kommen vereinzelt defekte Lenkanlagen vor. Rost gibt's 0,0.

Licht

Die Scheinwerfer trüben den Gesamteindruck, sie werden überproportional oft beanstandet. Dafür gibt es an deren Einstellung, dem Rücklicht und den Blinkern nur wenig zu kritteln.

Bremsen

Betriebs- und Feststellbremse wirken verlässlich, bei beiden Generationen. Die Bremsleitungen legen eine vorbildliche Nullrunde hin. Der Bremsscheibenverschleiß bleibt unter dem Klassenschnitt. Defekte Bremsschläuche machen dem ältesten E70 etwas mehr zu schaffen.

Umwelt

Da wird gekleckert und geklotzt: Ölverlust liegt ab der ersten HU über dem Schnitt und steigert sich beim E70 auf einen Wert von fetten 16,6 Prozent bei den Elfjährigen. Auch bei der AU geraten beide Modelle ins Straucheln. Sehr ordentlich: die Abgasanlagen.

Fazit zum BMW X5

Der X5 ist ein dickes Ding. Das hohe Gewicht des SUV geht aufs Fahrwerk, so erklärt sich der erhebliche Achsenärger durch alle Baujahre. Dazu sorgt chronischer Ölverlust für ordentlich TÜV-Schelte – und teure Reparaturen. Rund jeder fünfte E70 fällt bei der fünften HU nach durchschnittlich 181.000 Kilometern wegen erheblicher Mängel durch.